Lewis Hamilton (Mercedes): «Reine Zeitverschwendung»
Lewis Hamilton in der Wüste von Sakhir
Der Zeitplan des Wüsten-GP von Bahrain ist seltsam: Das erste freie Training findet Lokalzeit von 14.00 bis 15.30 Uhr statt (also 13.00 bis 14.30 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit), wenn der Bahrain International Circuit unter sengener Sonne brutzelt, bei Asphalttemperaturen im Bereich von 55 Grad. Das reicht zwar nicht ganz, um ein Spiegelei zu braten, aber es ist mehr als genug, um die Rennställe zum Verzweifeln zu bringen.
Denn viel lernen lässt sich nicht, wenn die Techniker wissen: Das zweite Training beginnt zur gleichen Zeit wie später das Qualifying und das Rennen, um 18.00 Uhr, wenn es längst dunkel geworden ist und die Pistentemperaturen um zwanzig Grad niedriger sind.
Der dreifache Formel-1-Champion Lewis Hamilton sagt in seiner Medienrunde nachvollziehbar: «Ich verstehe nicht, wozu wir ein erstes Training zur ungünstigsten Tageszeit fahren, diese 90 Minuten sind reine Zeitverschwendung. Für uns Fahrer ist das kein Problem, aber für den Wagen und die Reifen schon.»
«Der Renner ist fürchterlich zu fahren, Spass macht das nicht. Die Reifen schmelzen förmlich dahin, du rutschst nur herum. Wir lernen unter diesen Bedingungen überhaupt nichts, denn schon im zweiten freien Training haben wir komplett andere Verhältnisse.»
2014 ist der Bahrain-GP von einem Tages-GP zum Nachtrennen umgewandelt worden. Seither ist Bahrain kein Hitzerennen mehr.
Zur Erinnerung: Im Bahrain-GP 2005 sank die Temperatur während des gesamten Rennens nie unter 42 Grad! Fernando Alonso gewann im Renault, bei einer Pistentemperatur von 56 Grad.
Auf Nachfrage bei den Bahraini erfahren wir: Eine Umstellung des Zeitplans ist für 2018 und darüber hinaus nicht vorgesehen.