Unter Druck: Wann legt Ferrari-Ass Kimi Räikkönen zu?
Die Kritik an Formel-1-Star Kimi Räikkönen kam bereits nach den ersten beiden WM-Läufen des Jahres – und zwar aus den eigenen Reihen. Ferrari-Präsident Sergio Marchionne erklärte nach dem China-GP, in dem der Finne zunächst rundenlang hinter Daniel Ricciardo her gefahren war und dabei auch noch seinen Teamkollegen Sebastian Vettel aufgehalten hatte: «Vielleicht sollte sich Maurizio (Arrivabene, Teamchef, Anm.) mit ihm zusammensetzen und reden. Er schien mit anderen Dingen beschäftigt. Vettel war aggressiver.»
Auch nach dem dritten Saisonrennen auf dem Bahrain International Circuit wurde der Iceman kritisiert, wenn auch nicht mehr von höchster Stelle, sondern von den Formel-1-Experten. So warnte etwa der frühere GP-Pilot Martin Brundle: «Kimi sieht frustriert aus und er hört sich auch so an – er hat von Vettel die Rolle von Herrn Mürrisch übernommen. Vor dem Hintergrund einiger öffentlicher Ermahnungen der Ferrari-Chefs muss er seiner Saison neuen Schwung geben, wenn er 2018 ein Ferrari-Hemd tragen will.»
Das sieht der ehemalige Formel-1-Pilot JJ Lehto anders. Der heute 51-Jährige, der zwischen 1989 und 1994 insgesamt 62 Grands Prix bestritten hat, ergreift Partei für seinen Landsmann. Im Gespräch mit den Kollegen der finnischen Zeitung «Iltalehti» hält er fest: «Ich habe nichts über seine Probleme, die er hatte gehört, aber Kimi hatte keinen einfachen Start in die Saison.»
«Aber das Team leistet in diesem Jahr richtig gute Arbeit und ich weiss, dass Kimi das besser kann», fügte der frühere Ferrari-Testfahrer an. Er weiss: «Wenn die Probleme kommen, dann kann sich das schnell verselbstständigen. Aber sobald du einmal die kleinen Details aussortiert hast, kann sich alles schnell wieder einlenken. Letztlich hat Kimi seinen Speed ganz sicher nicht verloren. Im vergangenen Jahr fuhr er wirklich gut und so ein Können verschwindet nicht einfach über Nacht.»
Die nächste Gelegenheit, seinen Speed unter Beweis zu stellen, hat Räikkönen in genau einer Woche. Am Sonntag, 30. April findet auf dem Sochi Autodrom der Russland-GP statt. In der Olympia-Stätte am Schwarzen Meer fuhr Räikkönen im vergangenen Jahr den dritten Platz ein.