Kimi Räikkönen: Schickt ihn Ferrari in die Wüste?
Nach drei Rennen liefern sich Ferrari-Star Sebastian Vettel und Mercedes-Pilot Lewis Hamilton weiter ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der Engländer Martin Brundle, Formel-1-Experte der britischen Sky, stellt in seiner Kolumne fest: «Der Mercedes ist auf eine schnelle Runde einen Hauch flotter. Aber ein gut gefahrener Ferrari kann den Silberpfeil über eine GP-Distanz schlagen, immer vorausgesetzt, die Rennstrategie ist aggressiv und die Boxenstopparbeit makellos.»
«Es geht zwischen den beiden Stars so eng zu und her, dass Vettel leicht alle drei Rennen hätte gewinnen können. Und wenn für Mercedes alles optimal gelaufen wäre, dann hätte Hamilton drei Mal die Nase vorn gehabt.»
«Valtteri Bottas hat nun herausgefunden, wie es ist, für 94 Minuten mit zwei Champions in den Ring zu steigen. Sie sind brutal und unerbittlich schnell, und Valtteri hat Bahrain mit einer blutigen Nase verlassen. Dennoch glaube ich: Das war ein gutes Wochenende für ihn, mit dem Durchbruch seiner ersten Pole-Position und 14 Runden in Führung.»
«Die Reifen an seinem Wagen hatten wohl einen zu hohen Luftdruck, aber auch so hatte er einfach nicht genügend Speed, auch nach den Stopps und nunmehr richtig bereift. Er wird weiter lernen und besser werden, er wird Selbstvertrauen gewinnen, und er wird in dieser Saison noch ein oder zwei Rennen gewinnen.»
«Lewis hat eine Strafe erhalten, als er beim Hereinkommen zur Box gondelte, weil bei Mercedes zuerst Bottas abgefertig werden musste und er sich eine Lücke schaffen wollte. Die Strafe ist berechtigt. Wir werden nie erfahren, ob Hamilton das Rennen ohne Strafe hätte gewinnen können. Knapp wäre es jedenfalls geworden.»
«Was mir sehr gut gefallen hat: Wie Ferrari in Sachen Rennstrategie die Initiative ergriffen hat. Jedenfalls mit Vettel. Kimi Räikkönen macht mir den Eindruck eines Fahrzeugs mit zweiter Priorität. Da hilft es auch nicht, wenn er von weiter hinten losfährt, schlechter startet und langsamer fährt als Vettel.»
«Kimi sieht frustriert aus und er hört sich auch so an – er hat von Vettel die Rolle von Herrn Mürrisch übernommen. Vor dem Hintergrund einiger öffentlicher Ermahnungen der Ferrari-Chefs muss er seiner Saison neuen Schwung geben, wenn er 2018 ein Ferrari-Hemd tragen will.»