Felipe Massa und Max Verstappen: So begann der Ärger
Felipe Massa vor Max Verstappen in Bahrain
Red Bull Racing-Teenager Max Verstappen wollte eigentlich nur einen flotten Spruch machen. Was als kleiner Seitenhieb mit grossem Augenzwinkern gedacht war, kam in Brasilien gar nicht gut an. Der Niederländer hatte sich im Qualifying von Williams-Pilot Felipe Massa behindert gefühlt. Auf die Frage, ob er Felipe Massa zur Rede gestellt habe, meinte Max daraufhin: «Wozu? Er ist Brasilianer, da gibt es nicht viel zu diskutieren.»
Das erzeugte in Brasilien einen ziemlichen Wirbel, und Felipe Massa hielt beim grössten brasilianischen Sportportal UOL Esporte fest: «Ich habe Max daraufhin gesagt – pass mal besser ein wenig auf, was du so sagst, denn am Ende des Jahres gibt es einen Grand Prix in Brasilien. Da musst auch du fahren. Er hat keine Ahnung, wovon er redet und darf so nicht über Brasilianer sprechen.»
Im Übrigen war Massa ohnehin nicht der Meinung, er habe Max behindert. «Vielleicht hat er nur nach einem Grund gesucht, warum er gegen seinen Teamkollegen verloren hat und musste einen Sündenbock finden. Bevor du deine schnelle Runde startest, musst du halt in der bestmöglichen Position sein. Wenn du das nicht schaffst, ist es deine eigene Schuld.»
Später hat sich Verstappen auf seiner Facebook-Seite zu Wort gemeldet. «Ich habe eine emotionale Reaktion gezeigt, die aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Keinesfalls wollte ich die brasilianischen Menschen beleidigen, die ich sehr respektiere und die immer sehr nett zu mir sind. Eines der Highlights meiner Saison 2016 war das Regenrennen von Interlagos. Es war sehr speziell für mich, einen so tollen Grand Prix in dem Land zu zeigen, das so legendäre Fahrer hervorgebracht hat wie Senna, Fittipaldi und Piquet. Ich möchte mich bei all jenen Brasilianern entschuldigen, die sich beleidigt fühlen und freue mich darauf, wieder in eurem Land zu fahren», so Verstappen.
Massa hat die Entschuldigung akzeptiert: «Wir haben uns ausgesprochen, er hat gesagt, es tue ihm leid, damit ist die Sache für mich erledigt. Max ist ein netter Kerl und ein toller Rennfahrer, er muss nur ein wenig ruhiger werden.»
Die beiden sind nicht zum ersten Mal aneinandergeraten.
Frotzeleien gab es von Anfang an. Als Max mit nur 17 Jahren in die Formel 1 kam, war von den Piloten Felipe Massa einer der grössten Zweifler. Und er sah sich bestätigt, als Verstappen 2015 in Monaco, damals im Toro Rosso, den vor ihm fahrenden Romain Grosjean im Lotus abräumte.
Felipe stellt damals fest: «Dieser Unfall war brandgefährlich, und es war klar für mich, dass das eine Strafe für Verstappen nach sich ziehen würde. Er hat aus meiner Sicht einfach zu spät gebremst. Vielleicht zählt Erfahrenheit in der Formel 1 eben doch etwas. Die Jungen müssen über solche Situationen besser unterrichtet werden. Er kann von Glück reden, dass er sich bei der Aktion nicht verletzt hat.»
«Wenn sich Verstappen bei diesem Unfall verletzt hätte, dann hätten wir jetzt einen riesigen Wirbel. Dann würden die Fragen losgehen – wieso hat man diesem 17-Jährigen die Superlizenz gegeben? Nun ist alles glimpflich abgelaufen, also scheinen alle glücklich zu sein. Aber das sind Dinge, die muss man sich in Zukunft genauer anschauen.»