Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Daniel Ricciardo: «Ich gebe Hamilton keine Tipps»

Von Mathias Brunner
Die beiden Mercedes werden abgefertigt, Daniel Ricciardo hat endlich freie Bahn

Die beiden Mercedes werden abgefertigt, Daniel Ricciardo hat endlich freie Bahn

​Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo nahm es mit Gelassenheit hin, dass er von Lewis Hamilton in Bahrain eingebremst wurde: «Ich hätte das anders gemacht als er, aber ich gebe ihm keine Tipps.»

Lewis Hamilton hat im Bahrain-GP völlig zu Recht eine Strafe von fünf Sekunden erhalten. Gut möglich, dass ihn das den Sieg in der Wüste von Sakhir gekostet hat, und der Engländer weiss das auch – kleinlaut entschuldigte er sich nach dem Grand Prix bei seinem Rennstall und bei den Fans.

Was Lewis erreichen wollte: Er wusste, dass Mercedes beide Silberpfeile hintereinander abfertigen musste, als das Safety-Car auf die Bahn kam, also wollte er sich zu Bottas vor ihm eine Lücke schaffen. Dabei gondelte er aber zu langsam Richtung Box, das ist verboten, und der Leidtragende war hinter ihm Ricciardo, der wertvolle Sekunden einbüsste.

Der vierfache GP-Sieger aus Australien sprach nach dem Rennen und seinem fünften Platz erstaunlich gefasst über den Vorfall, scherzte aber zunächst über die Situation: «Also, die machen ja Sachen an der Spitze! Mir war sofort klar, was er da plante – er wollte sich genügend Luft schaffen, um beim Stopp nicht auf Bottas vor sich warten zu müssen. Ich blieb ganz ruhig, ich dachte nur: "Also bitte ..." Mir war auch sofort klar, dass er damit eine Strafe riskiert.»

Auf die Frage, wie Ricciardo selber in Lewis’ Situation gehandelt hätte, sagt der WM-Dritte von 2014 und 2016: «Ich hätte auch Tempo rausgenommen, aber bevor ich in die Boxengasse komme, denn das ist erlaubt. Aber ich gebe Hamilton keine Tipps.»

Der Rückstand des bestplatzierten Autos von Red Bull Racing auf die Spitze ist im Ziel ungefähr der Gleiche geblieben wie in Australien und China, gute 40 Sekunden. Daniel süss-sauer: «Es war ein wenig einsam da draussen, ich hätte eine Umarmung gebraucht. Dabei hatte ich zu Beginn des Rennens noch daran geglaubt, dass wir diesen Grand Prix sogar gewinnen können.»

«Wir waren zunächst an der Spitze dran. Und ich konnte erkennen, wie die Hinterreifen meiner Gegner abbauen, vor allem Valtteri war ganz offensichtlich in Schwierigkeiten. An meinem Auto benahmen sich die superweichen Walzen überaus manierlich. Aber dann haben wir im mittleren Teil des Rennens sehr viel Zeit verloren, auf der weichen Mischung waren wir nicht konkurrenzfähig. Nach der Safety-Car-Phase brachte ich die Reifen einfach nicht zum Arbeiten, da büsste ich viel Boden ein. Die Reifen hafteten vorne wie hinten nicht perfekt, daran müssen wir arbeiten.»

Ricciardo ging fürs letzte Rennsegment wieder zurück auf die superweiche Mischung, «aber dann war mehr als Rang 5 nicht mehr möglich, der Rückstand war zu gross geworden».

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