Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Bahrain-Test ohne Fernando Alonso und Kimi Räikkönen

Von Mathias Brunner
Wüstenfuchs Sebastian Vettel

Wüstenfuchs Sebastian Vettel

​Der zweifache Saisonsieger Sebastian Vettel ist auf der Strecke seines jüngsten Triumphes bald wieder an der Arbeit: Testfahrten in Bahrain. Wir sagen, wer an den beiden Tagen in der Wüste von Sakhir antritt.

Kaum sind die Motoren der Grand-Prix-Boliden auf dem Bahrain International Circuit verstummt, werden sie wieder gestartet: Heute Dienstag beginnt der erste Formel-1-Test innerhalb der Saison (der zweite findet Anfang August in Budapest statt).

Nur Mercedes, Haas und Sauber treten ausschliesslich mit ihren Stammpiloten an, um ihre Rennwagen besser kennenzulernen und neue Teile auszuprobieren. Die anderen sieben Rennställe ehren die Abmachung, wonach die Hälfte der Testzeit für Nachwuchsfahrer verwendet werden muss. Als Nachwuchsfahrer gelten Piloten, die maximal zwei Grands Prix bestritten haben – aus diesem Grund darf Antonio Giovinazzi heute Ferrari fahren. Hätte der Italiener in Bahrain erneut Sauber-Pilot Pascal Wehrlein ersetzt, wäre für ihn der Test nicht möglich gewesen.

Bahrain-Sieger Sebastian Vettel wird am zweiten Tag den Ferrari fahren. Ein Teil der Ferrari-Arbeit wird ausschliesslich für Pirelli verwendet, wie das Mailänder Unternehmen im eigenen Testplan 2017 bestätigt hat.

Zur Erinnerung: 2016 übernahmen die drei Top-Teams Mercedes-Benz, Ferrari und Red Bull Racing die Testarbeit mit den neuen, fetten Pirelli-Walzen. 2017 teilt der Mailänder Reifenhersteller die Arbeit auf alle Rennställe. Es geht zum einen um die Weiterentwicklung der diesjährigen Reifen – so beobachtet die Mailänder Truppe um Rennchef Mario Isola beispielsweise, ob im Laufe der Saison nicht weichere Mischungen eingesetzt werden sollen. Dies würde wieder eher zu Zweistopprennen führen. Gleichzeitig wird an diesen 25 Tagen auch im Hinblick auf die Saison 2018 gearbeitet.

Verboten ist, den Pirelli-Test zum Ausloten neuer Teile zu entfremden. Die FIA garantiert auch, dass alle Daten beim jeweiligen Test den anderen Rennställen offengelegt werden. Die Teams dürfen überdies, sofern sie das wollen, Beobachter zum Test der gegnerischen Rennställe entsenden.

Mercedes setzt in Bahrain ganz auf die Stammfahrer, heute klemmt sich Lewis Hamilton hinters Lenkrad, am Mittwoch ist Valtteri Bottas dran. Auch Sauber fährt mit den Stammpiloten, zuerst Marcus Ericsson, dann Pascal Wehrlein. Bei Haas testet zuerst Romain Grosjean, dann Kevin Magnussen.

Bei Red Bull Racing darf am zweiten Tag Reservist und GP2-Meister Pierre Gasly ran, zuvor testet der vierfache GP-Sieger Daniel Ricciardo. Toro Rosso ermöglicht Formel-2-Pilot Sean Gelael das Formel-1-Debüt. Am zweiten Tag teilen sich die Einsatzpiloten Carlos Sainz und Daniil Kvyat das Auto.

Rückkehr von zwei alten englischen Bekannten: Oliver Turvey fährt am Dienstag McLaren, Gary Paffett am Mittwoch Williams.

Force India und Renault setzen am Dienstag auf die Einsatzpiloten, Sergio Pérez und Esteban Ocon teilen sich den rosa Panther, bevor am Mittwoch Alfonso Celis übernimmt. Im Renault sitzt heute Nico Hülkenberg, am Mittwoch der Russe Sergej Sirotkin.

Das bedeutet auch: Nur vier Bahrain-GP-Fahrer 2017 sind nicht im Einsatz – Kimi Räikkönen, Fernando Alonso, Jolyon Palmer und Max Verstappen.

Die Testaufstellung für Bahrain

Ferrari
Antonio Giovinazzi (Dienstag), Sebastian Vettel (Mittwoch)

Mercedes
Lewis Hamilton (Di), Valtteri Bottas (Mi)

Red Bull Racing
Daniel Ricciardo (Di), Pierre Gasly (Mi)

Force India
Sergio Pérez/Esteban Ocon (Di), Alfonso Celis (Mi)

Williams
Lance Stroll/Felipe Massa (Di), Gary Paffett (Mi)

Toro Rosso
Sean Gelael (Di), Carlos Sainz/Daniil Kvyat (Mi)

Haas
Romain Grosjean (Di), Kevin Magnussen (Mi)

Renault
Nico Hülkenberg (Di), Sergej Sirotkin (Mi)

Sauber
Marcus Ericsson (Di), Pascal Wehrlein (Mi)

McLaren-Honda
Oliver Turvery (Di), Stoffel Vandoorne (Mi)

Testfahrten 2017

Tests innerhalb und nach der Saison
18./19. April: Bahrain
1./2. August: Budapest
28./29. November: Abu Dhabi

Pirelli-Tests
18./19. April: Ferrari in Bahrain
16./17. Mai: Renault und Toro Rosso in Barcelona
31. Mai/1. Juni: Red Bull Racing in Paul Ricard (Regenreifentest)
29./30. Juni: Red Bull Racing in Paul Ricard
18./19. Juli: Williams und Haas in Silverstone
19./20. Juli: McLaren-Honda in Magny-Cours
1./2. August: Mercedes auf dem Hungaroring
3./4. August: Ferrari in Barcelona
7./8. September: Mercedes in Paul Ricard
31. Oktober/1. November: Sauber und Force India in Mexiko
14./15. November: McLaren-Honda in Interlagos

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