Kämpfer Billy Monger (17) aus künstlichem Koma geholt
Billy Monger am Unglückswochenende von Donington
Die Reaktion der Motorsportgemeinde auf das Schicksal von Billy Monger ist herzerwärmend: Der 17jährige Engländer war am Wochenende beim Formel-4-Rennen in Donington Park mit voller Wucht auf den liegengebliebenen Wagen von Patrik Pasma geprallt. Es dauerte fast Stunden, bis die Rettungskräfte Monger aus dem Wagen holen konnten. Die Unterschenkel des jungen Mannes aus Charlwood (Surrey) waren so schlimm verletzt, dass die Ärzte keine Wahl hatten – Amputation.
Steven Hunter, der Besitzer von Mongers Rennstall JHR Developments, rief daraufhin eine Spendenaktion ins Leben. Hunter gegenüber Autosport: «Wir sahen uns an, was Prothesen kosten, ganz zu schweigen von den Kosten für Behandlung und Reha, welche auf die Familie zukommen, und merkten bald – das wird die finanziellen Möglichkeiten weit übertreffen. Also wollten wir etwas für Billy tun.»
Wie die Renngemeinde auf die Suche nach 260.000 Pfund (310.000 Euro) reagiert hat, das ist atemraubend: Bald wird die Marke einer halben Million fallen- GP-Stars wie Jenson Button, Damon Hill, Lewis Hamilton und Max Verstappen setzen sich für den guten Zweck ein.
Steven Hunter: «Jenson Button hat uns angerufen. Ich kann ihm nur für seinen Einsatz und die grosszügige Spende danken. Viele haben auf unsere Seite aufmerksam gemacht – Felipe Masa oder Lewis Hamilton und Chip Ganassi.»
Billy Monger ist kurz aus dem künstlichen Koma geholt worden, bevor heute Donnerstag weitere Operationen folgen. Hunter: «Billy begann selbständig zu atmen und konnte bis zu einem gewissen Mass sprechen. Er kennt seine Verletzungen. Er reagierte ganz tapfer – er hat sich sofort Gedanken darüber gemacht, wie er gewisse Funktionen an sein Lenkrad verlegen kann. Das ist typisch Billy. Er hat einen ganz langen Weg vor sich, aber wie ich seinen Charakter einschätze, wird er das meistern.»
Hunter ist von den vielen Spenden und vom Echo auf die Aktion sehr berüht: «Die Renngemeinde hat alles übertroffen, was ich erwartet habe. Ich bin wirklich überwältigt von dieser Anteilnahme. Unser Team ist wie eine Familie, was passiert ist, geht uns nahe und ist sehr persönlich. Ich kann den Menschen nicht genug danken.»