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Eric Boullier: Fortschritte McLaren-Honda ein Rätsel

Von Mathias Brunner
McLaren-Teamchef Eric Boullier

McLaren-Teamchef Eric Boullier

​Wie kommt es, dass McLaren-Honda ein GP-Bahrain-Wochenende sowie den ersten Sakhir-Testtag lang nur Probleme hat – und am zweiten Testtag läuft alles glatt? Teamchef Eric Boullier ist ohne Erklärung.

«Nie habe ich in einem Rennen weniger Leistung gehabt!» ätzte Fernando Alonso im Bahrain-GP via Funk. Der Spanier hat Honda schon ein paar Mal vor einem Millionenpublikum an den Pranger gestellt. Aber Alonso hätte genau so gut sagen können: «Nie hatte ich ein unzuverlässigeres Auto!» Drei Saisonrennen, drei Ausfälle, kein Wunder ist der Weltmeister von 2005 und 2006 derzeit in den USA, um sich auf seinen Einsatz beim Indy 500 vorzubereiten. Auch für Stoffel Vandoorne kam es knüppeldick: Nach einem weiteren Defekt des elektrischen Generators konnte er den Bahrain-GP nicht einmal unter die Räder nehmen.

Am ersten Bahrain-Testtag ging es so jämmerlich weiter wie am GP-Wochenende zuvor: Testpilot Oliver Turvery kam kaum zu Fahren, Defekt nach zwei Runden, Wechsel der Antriebseinheit, weitere fünfzehn Runden.

Und dann geschah ein kleines Motorsportwunder.

Am zweiten Bahrain-Testtag von Bahrain hat Stoffel Vandoorne mehr Runden gedreht als in den ersten drei Saisonrennen in Australien, China und Bahrain zusammen!

Bislang fiel der McLaren-Honda vor allem auf, weil er ausfiel: Allein am Bahrain-Wochenende versagte in den Honda-Antriebseinheiten vier Mal der elektrische Generator, die MGU-H, bei Turvey dann ein weiteres Mal.

Und dann das: Stoffel Vandoorne drehte in Bahrain 81 Runden, und obendrein fuhr er noch die viertschellste Zeit. Probleme: keine.

Der Belgier strahlte: «Der beste Tag des Jahres. Denn es ist der erste Tag, an dem es kein gröberes Problem gab und uns tatsächlich durch unser Programm arbeiten konnten. Weil wir damals im Testwinter so grosse Probleme hatten, tüfteln wir heute noch an Abstimmungsfragen, welche die anderen Teams damals in Barcelona beantwortet haben. Ich freue mich sehr, dass wir endlich mal zum Fahren gekommen sind. Auch wenn uns keiner garantieren kann, dass der Wagen auch beim nächsten Einsatz standfest läuft – wir haben jede Menge lernen können. Der Wagen liegt gut, wir haben für die kommenden Rennwochenenden einige neue Teile auf Lager.»

Teamchef Eric Boullier wirkte in seiner Medienrunde so erfreut wie ratlos. Auf die Frage an den Franzosen, wie es möglich sein, nach alle den unzähligen Schwierigkeiten einen so guten Testtag hinzulegen, sagt er: «Das genau ist das Problem – wir wissen es selber nicht. Alles ist glatt gelaufen. Wir konnten alle Punkte abhaken, wir fuhren Vergleiche, alles halt, was einen normalen Testtag wo wertvoll macht.»

«Aber es fällt uns selber schwer zu erklären, wieso der Tag so reibungslos verlaufen ist. Am ersten Tag war die MGU-H nach zwei Runden hin. Heute hat sie den ganzen Tag gehalten. Für Honda ist die Fehlersuche auch deshalb so schwierig, weil gewisse Probleme nicht nachzuvollziehen sind. Vielleicht reden wir von einer schlechten Serie, vielleicht sind gewisse Anomalien auf die Interaktion zwischen Motor und Chassis zurückzuführen. Es gibt nicht immer die übliche Ursache für die Probleme. Sonst könnten wir sie einfacher lösen.»

Satoshi Nakamura, leitender Honda-Techniker, hatte über Stoffel Vandoorne problemfreien Tag gesagt: «Wir haben nach den wiederholten Schäden an den MGU-H Gegenmassnahmen eingeleitet, die tragen erste Früchte. Wir machen auch Fortschritte, was die Fahrbarkeit des Motors angeht, und wir konnten die Vibrationen verringern. Wir liegen gemessen an der Konkurrenz noch immer hinten. Aber wir holen auf.»

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