Toro Rosso: Carlos Sainz tobt, Franz Tost tröstet
Carlos Sainz mit Franz Tost
Carlos Sainz ist mächtig angefressen. Nicht nur, dass er nach seiner Kollision mit Rookie Lance Stroll in Bahrain ausschied. Zusätzlich bekam er im Anschluss auch eine Strafe aufgebrummt. Drei Startplätze geht es für ihn beim kommenden GP in Russland zurück. Ein Unding, findet der Spanier, für den der Crash eine normaler Rennunfall war.
«Du gehst mit der Strafe nach Hause. Und du kannst keinen Einspruch dagegen einlegen. Nichts. So ist es», sagte Sainz crash.net. Tatsachenentscheidung lautet das Stichwort. Doch Sainz hat keine gute Meinung von den Rennkommissaren. Er glaubt nämlich nicht, dass ein Einspruch etwas bringen würde. Selbst wenn er möglich wäre.
«Alleine aus Stolz würden sie ihre Meinung nicht ändern, sie würden nicht plötzlich das Gegenteil entscheiden. Sie wissen, dass sie dann Glaubwürdigkeit verlieren würden», meinte er.
Unterstützung bekommt er von seinem Teamchef. Franz Tost nannte Sainz’ Manöver bei formula1.com zwar «überoptimistisch. Aber er hat um einen Top-Ten-Platz gekämpft und wusste, dass das Auto konkurrenzfähig ist», sagte Tost: «Das gehört dazu.»
Denn er hat lieber einen Fahrer, der auch mal etwas riskiert als einen, der nur auf Vorsicht bedacht ist. «Wenn Du nichts riskierst, dann erreichst du auch nichts. Deshalb unterstütze ich Piloten, die Risiken eingehen. Ich kritisiere einen Fahrer nur selten, wenn er etwas riskiert und das nicht klappt», so der 61-Jährige. Er erwartet noch einige «fantastische Rennen» von Sainz.
Denn Tost ist ambitioniert. In Bahrain bei den Tests nach dem Rennen wurden bei Toro Rosso einige mechanische und aerodynamische Teile getestet, die möglicherweise in Russland zum Einsatz kommen werden.
Seine Erwartungen für Sotschi: «Dass wir es mit beiden Autos in Q3 schaffen und mit beiden Autos Punkte holen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und dass dies der Standard für den Rest der Saison sein wird.» Hört sich nach großen Träumen an, oder? «Das ist kein Traum», entgegnete er.