Sieger Valtteri Bottas: «Mein Danke an Mercedes!»
Sieg für Valtteri Bottas
Typisch, wie cool Valtteri Bottas in der Auslaufrunde seinen ersten GP-Siege kommentiert: «Hat eine Weile gedauert, Jungs.»
Bottas hat im 81. Anlauf seinen ersten GP-Sieg errungen, im vierten Grand Prix für das Top-Team Mercedes-Benz. Er ist der 107. F1-Pilot, der einen WM-Lauf gewinnen konnte und der fünfte aus seinem Heimatland nach Keke Rosberg, Mika Häkkinen, Kimi Räikkönen und Heikki Kovalainen.
Bottas machte nur einen Fehler: In Runde 38 schlitterte er in Kurve 13 (ausgerechnet!) geradeaus und zog sich eine Bremsplatte zu, aber es reichte dennoch gegen Vettel, obschon der Ferrari bis in den Windschatten des Silberpfeils aufrückte.
Valtteri nach seinem ersten Rennsieg seit Monza 2011 (damals in der GP3): «Irre! Es hat viel zu lange gedauert, aber die Geduld hat sich gelohnt, und nun habe ich im Winter diese tolle Chance bei Mercedes erhalten. Das ist meine Art, um bei Mercedes Dankeschön zu sagen.»
«Es war ein heisser Tanz mit Ferrari, und so wird es auch weitergehen. Lewis und ich müssen aus jedem Rennen das Maximum holen, wenn wir in der WM vorn bleiben wollen.»
Die Formel-1-Fans haben Bottas völlig verdient zum Fahrer des Tages gewählt. Valtteri über seinen Raketenstart, vorbei an beiden Ferrari: «Hier hast du die Chance, auch aus Reihe 2 was Gutes zu machen, denn der Lauf zur zweiten Kurve ist sehr weit. Das habe ich ausgenutzt.»
Was nun? Was kommt nach dem ersten Sieg? Valtteri grinst: «Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht – mein Ziel ist der WM-Titel.»
Bottas fühlte sich nach dem Rennen so gut, dass er sogar Staatschef Vladimir Putin ein wenig auf den Arm nahm. Als Putin meinte, die Formel 1 sei in Russland sehr beliebt, alle Hotels in Sotschi seien ausgebucht gewesen, grinste Valtteri keck: «Ihr braucht mehr Hotels.»
Später sagte Bottas: «Mir ist noch nicht ganz klar, was heute passiert ist. Ich bin ja nicht so der emotionale Typ, aber die finnische Hymne zu hören, das fühlte sich übernatürlich an. Ich bin einfach nur glücklich, aber heute Nacht werde ich mich wohl ein paar Mal kneifen müssen, ob das alles wirklich wahr ist.»
«Der Druck von Seb war aushaltbar, ich machte mir mehr Sorgen über die Nachzügler, weil ich hinter ihnen keine Zeit einbüssen wollte. Und dann liess die Reifen einmal stehen, wie ihr sicher gesehen habt. Ich hatte Vibrationen, aber es war ganz okay. Gegen Schluss des Rennens habe ich über Funk darum gebeten, dass weniger gesprochen wird. Ich wollte mich so gut als möglich konzentrieren.»
«Ich habe immer gespürt, dass ich im richtigen Moment in der Formel 1 gewinnen kann. Es ist schön zu wissen, dass dies wirklich wahr ist.»
Fuhr Valtteri Bottas mit einer Wut im Bauch, weil ihn viele bei Mercedes als Nummer 2 sehen? Der Sotschi-Sieger lacht: «Nein, Wut ist kein guter Begleiter in einem Formel-1-Rennwagen. Und ich gab auf das Gerede ohnehin nie etwas.»
«Wir haben heute das Beste aus unseren Möglichkiten gemacht, mit Fortschritten beim Handling von Freitag auf Samstag und auch auf Sonntag. Wir konnten die Reifen besser am Leben erhalten als in anderen Rennen.»
Was macht Bottas als Erstes nach dieser Pressekonferenz? Valtteri grinst: «Ich rufe meine Frau an.»