Toto Wolff (Mercedes): «Red Bull wird kommen!»
Toto Wolff und Lewis Hamilton
Mercedes-Benz-Teamchef Toto Wolff (45) blickt mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf den Russland-GP in Sotschi zurück: «Ich reise immer gerne nach Russland, aber Sotschi war dieses Mal ein schwieriges Wochenende für uns. Am Freitag waren wir nicht schnell genug, zum Glück haben die Ingenieure dann die richtigen Entscheidungen getroffen – und am Samstag und Sonntag sind uns stattliche Fortschritte gelungen.»
«Der generelle Eindruck ist: Wir haben sehr viele Hausaufgaben um sicherzustellen, dass wir ein konstant gut arbeitendes Auto erhalten. Wir bewegen uns in die richtige Richtung, aber um unsere Ziele zu erreichen, müssen wir rund um die Uhr schuften.»
«Von Valtteri Bottas hatten wir eine Steigerung von Rennwochenende zu Rennwochenende erwartet, und genau das ist passiert. Er hat dank seiner ruhigen Art Rückschläge prima weggesteckt. Und er hat sich von Erfolgen nicht davontragen lassen. Nach der Pole-Position in Bahrain verlief das Rennen für ihn enttäuschend. Er hat mit einer aussergewöhnlichen Leistung in Sotschi geantwortet, Sieg im vierten Rennen für Mercedes, das beweist mir, dass er auf dem korrekten Weg ist.»
«Auf der anderen Seite hatte Lewis ein ganz schwieriges Wochenende, sowohl im Abschlusstraining wie auch im Rennen. Wir haben seither sehr viel Zeit mit der Analyse verbracht um zu ergründen, warum es uns nicht gelungen ist, sein Auto ins optimale Betriebsfenster zu bringen. Es gibt keine Patentlösung, um so einem Problem auf die Schliche zu kommen. Nur harte Arbeit und Aufmerksamkeit für jedes Detail. Wir müssen es schaffen, Lewis ein tadelloses Arbeitsgerät hinzustellen – dann erledigt er auch seinen Job.»
«Barcelona wird interessant, weil unsere Wintertests dort nicht spektakulär gewesen sind. Der Circuit de Barcelona-Catalunya ist von einer komplett anderen Art als das Autodrom von Sotschi, wir fahren in Spanien auch mit härteren Reifen als in Russland.»
«Wir nehmen ein Rennen ums andere. Wenn wir es schaffen, vom ersten Tag an eine Top-Leistung zu zeigen, dann können wir Ferrari die Stirn bieten und gewinnen.»
«Dieser Kampf zwischen zwei Rennställen ist etwas ganz Anderes als wir es in den letzten drei Jahren erlebt haben. Wir müssen uns dieser neuen Herausforderung anpassen, wir sind dabei abwechslungsweise Jäger und Gejagter. Derzeit kämpfen zwei Teams um Siege und den Titel, aber ich bin davon überzeugt – Red Bull Racing wird kommen und sich zu uns gesellen.»
«Wie knapp es derzeit zu- und hergeht, das zeigt sich auch in den WM-Ständen bei Fahrern und Marken. Ich gehe davon aus, dass dies exakt in diesem Stil weitergeht – bis ganz zum Schluss der Saison.»