Hockenheimring: Deutschland-GP nicht um jeden Preis
Wie sieht die Zukunft des Deutschland-GP aus?
Die Formel 1 macht in diesem Jahr keine Station in Deutschland. Nachdem der Nürburgring wie schon 2015 passen musste, ist erst 2018 wieder der Hockenheimring an der Reihe. Zumindest das ist wohl definitiv.
Die weitere Zukunft ist aber offen, denn der neue Vertrag muss erst ausgehandelt werden. Und automatisch unterschreiben werden die Verantwortlichen das Schriftstück nicht.
«Wenn man nach den bisherigen Regeln verfährt, wäre 2019 der Nürburgring dran, 2020 wieder wir. Wenn der Vertrag passt. Wir werden keinen Vertrag schließen, der in Zukunft irgendwelche Risiken beinhaltet. Sollten sich die Rahmenbedingungen hier nicht ändern, wird sicherlich die Zukunft der Formel 1 in Deutschland gefährdet sein», sagte Georg Seiler, der Geschäftsführer des Hockenheimrings, der dpa.
Seiler erhofft sich zumindest eine schwarze Null, die zuletzt aber nicht mehr erreicht wurde. Das Minus durch die Königsklasse fingen die Betreiber durch Konzerte und Festivals zumindest teilweise auf. Für die Instandhaltung der Strecke oder Investitionen fehlt aber deshalb das Geld.
«Da sind uns die Hände durch die Formel 1 gebunden - auch dadurch, dass wir leider keinen müden Euro an Zuschüssen von Region, Land, Bund oder wem auch immer bekommen. Ich bin sicher, wir sind die einzige Rennstrecke, die keine Subventionen erhält», klagt Seiler: «Es verdienen sehr viele mit der Formel 1, da kann es nicht sein, dass dort, wo die Spielwiese bereitet und viel investiert wird, Verluste auflaufen. Wenn es keine Formel 1 mehr gibt, dann ist es so. Aber ich hoffe und glaube fest daran, dass die neuen Gesellschafter ein Interesse daran haben, am deutschen Grand Prix festzuhalten.»
Gespräche mit dem neuen Formel-1-Besitzer Liberty Media gab es noch keine, lediglich Mailkontakt. «Für uns muss die Veranstaltung in jedem Fall risikofrei abgehalten werden können. Promoter können nicht für das ganze Paket Formel 1 verantwortlich zeichnen. Die Rennstrecken werden nicht länger mit Verlusten aus der Formel 1 leben. Jetzt müssen neue, gute Verträge geschaffen werden», so Seiler. Immerhin hatte der neue Sportdirektor Ross Brawn mehrmals betont, man brauche das Erbe der Formel 1, und dazu gehöre auch Deutschland.