Mark Webber: «Monaco als Weckruf für Jenson Button»
Mark Webber als rasender Reporter, hier mit Daniel Ricciardo
Als bekannt wurde, dass Fernando Alonso das Indy 500 fahren wird, lautete die logische Frage: Wer steigt für ihn in Monaco in den McLaren-Honda? Erste Wahl und kurz darauf war es auch bestätigt – der langjährige McLaren-Fahrer Jenson Button. Als wir dann aber Eric Boullier in Bahrain fragten, wann Button testen werde, da erstaunte die Antwort dann doch. «Gar nicht. Jenson ist top-fit, er sitzt regelmässig im Simulator, er hat reichlich Erfahrung. Es ist nicht notwendig, dass er den Bahrain-Test fährt.»
Das sieht der 215fache GP-Teilnehmer Mark Webber ganz anders. Der 40jährige Australier sagt im Rahmen des Sportwagen-WM-Laufs von Spa-Francorchamps in einer Medienrunde: «Wenn ich höre, dass er den Bahrain-Test nicht fährt, dann frage ich mich, ob er seine Aufgabe ernst genug nimmt. Für mich kam die Reaktion ein wenig überraschend, in Amerika einen Triathlon zu bestreiten, statt in Bahrain den GP-Renner zu testen. Daher habe ich das Gefühl, das erste Training in Monaco wird zu einem ziemlichen Weckruf für ihn. Ich habe einfach den Eindruck, es interessiert ihn gar nicht so sehr.»
Button hatte im vergangenen Jahr einen Vertrag unterzeichnet, der es ihm offenlässt, nach einer Auszeit 2017 wieder ins GP-Cockpit zurückzukehren. Aber die emotionalen Abschiedsszenen in Abu Dhabi 2016 deuteten alle darauf hin: Dies ist der letzte Grand Prix von Jenson. Damals ahnte freilich noch keiner, dass Fernando Alonso das Indy 500 fahren würde.
Webber spottet: «Button in Monaco, das ist doch keine Geschichte. Er fährt raus, im ersten Training gibt es Probleme mit dem Benzindruck. Er qualifiziert sich auf Platz 16, nach zwölf Runden scheidet er aus oder was immer. Wen kratzt’s? Jenson ist Weltmeister. Er hat Monaco gewonnen. Es wäre eine Geschichte, wenn er in Monte Carlo um den Sieg kämpfen könnte. Aber einen Punkt abzustauben, wenn er Glück hat, das interessiert nun wirklich niemanden.»