Spanien-GP: DRS-Zone länger für mehr Spektakel
Die Piloten werden in Spanien eine bessere Möglichkeit zum Überholen erhalten
Fast alle Formel-1-Fahrer bezeugen: Ja, es ist mit den 2017er Auto noch schwieriger geworden, sich an den Vordermann heran zu arbeiten und ihn dann zu attackieren. Sky-GP-Experte Martin Brundle meint hingegen: «Mir sind dreissig Überholmanöver pro Rennen lieber als hundert, dafür müssen die Piloten wirklich dafür ackern und einige der Manöver bleiben uns in Erinnerung.»
Das Pistenlayout von Barcelona hat früher zu manchem recht tristen Grands Prix geführt. Es gab WM-Läufe, da entsprach die Reihenfolge des Qualifyings den späteren Punkterängen!
Allen war klar, dass dies mit den 2017er Autos nicht besser werden würde. Daher hat Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting reagiert: Die Haupt-DRS-Zone, jener Bereich also, in welchem der verstellbare Heckflügel flachgestellt werden darf, um den Wagen schneller zu machen, ist verlängert worden.
Eigentlich hiess es vor kurzem, die FIA sei mit der Anzahl Überholmanöver zufrieden, es werde keine weitere Anpassung der DRS-Zonen geben. Aber die Erkenntnisse aus Sotschi sowie aus dem Freitagtraining auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya haben Whiting und seine Kollegen zum Umdenken gebracht: Die DRS-Zone auf der Start/Ziel-Geraden ist nun um 100 Meter länger. Neu darf schon 57 Meter nach der letzten Kurve der Heckflügel flachgestellt werden (zuvor 157 Meter).
Ferrari-Star Sebastian Vettel sagte am Donnerstasg zum Thema DRS (drag reduction system, System zur Verringerung des Luftwiderstands): «Als wir damals das DRS eingeführt haben, wurde das Überholen teilweise zu einfach. Klar ist es schön, wenn du einen Platz gutmachst, doch ist es einfach weniger befriedigend, wenn du spielend leicht an einem Gegner vorbeigehen kannst. Hier in Spanien ist es immer schwierig gewesen, dich in den Windschatten des Vordermanns zu platzieren, aufgrund der schnellen Kurve vor Start und Ziel. Ich finde es klasse, wenn ich mir als Fahrer etwas einfallen lassen muss, um meinen Gegner zu überrumpeln. Es macht mehr Spass, wenn du für das Manöver hart arbeiten musst.»