Spanien-GP vor Blamage: Kein Sieger-Schampus?
Valtteri Bottas in Sotschi
Nach Ablauf eines Abkommens von fünfzehn Jahren Dauer hat G.H. Mumm, eine Champagner-Marke aus dem Hause Pernod-Ricard, im vergangenen Spätsommer einen Vertrag mit der Formel 1 nicht verlängert. Nachfolger wurde McLaren-Sponsor Chandon. Das Weingut gehört zwar dem Champagner-Konzern Moët et Chandon, liegt aber im kalifornischen Napa-Tal und stellt somit keinen Champagner her (so darf nur genannt werden, was im Gebiet der Champagne angebaut wird), sondern Schaumwein. Und der wurde bis einschliesslich Sotschi 2017 auf den Siegerpodesten verspritzt.
Chandon war jedoch eine Notlösung: Der damalige FOM-Geschäftsleiter Bernie Ecclestone (im Januar 2017 entmachtet) war von der Entscheidung von Mumm auf dem falschen Fuss erwischt worden. Daraufhin wurde mit Chandon ein Abkommen geschlossen, das lediglich von Rennen zu Rennen dauerte.
In Barcelona nun hat die neue Formel-1-Führung Chandon einen längerfristigen Vertrag vorgelegt. Unseren Informationen zufolge ist die Forderung der FOM so hoch, dass Chandon das Angebot abgelehnt hat.
Stand Samstagmittag am Circuit de Barcelona-Catalunya wird es nach dem Spanien-GP keine Edelsprudeldusche geben.
Durchaus denkbar, dass – um eine solche Blamage und peinliche Fragen zu verhindern – eine Notlösung gefunden wird. Oder dass die FOM mit ihrer Forderung in einen realistischen Bereich zurück- und doch noch eine Einigung zustande kommt.
Bei allem Respekt für Formel-1-Seriensponsor Heineken: Ein Bierchen auf dem Siegerpodest hätte einfach nicht den gleichen Geschmack.