Fernando Alonso 24. in Indy: Keiner ist fleissiger
Keine Idealverhältnisse im Indianapolis Motor Speedway am zweiten offiziellen Testtag für das grösste Autorennen der Welt – zu windig. Penske-Pilot Will Power war mit 224,656 Meilen (361,549 km/h) der schnellste Mann, vor Helio Castroneves (224,287) und Gabby Chaves (223,991). Auf Rang 24 – Fernando Alonso (221,029).
Aufmerksame Beobachter haben aber auch Rundenzeiten gemessen, wenn die Autos ohne Windschatten unterwegs waren. Da schaut es für Fernando besser aus: Platz 14 und drittschnellster Fahrer von Andretti Autosport von jenen sechs Rennern, die Michael Andretti 2017 in Indy einsetzt.
Alonso hatte betont, dass ihm die ganzen Trainingsplatzierungen schnuppe seien, einschliesslich der Qualifikation. Er wolle lieber so viel als möglich übers «draften» lernen, also übers Windschattenfahren.
Insgesamt drehte der Asturier 117 Runden – mehr als jeder andere der 32 gegnerischen Fahrer. Zwei Trainingssegmente nutzten die Piloten von Andretti Autsport zum Pulkfahren.
Fazit des Weltmeisters von 2005 und 2006: «Ein sehr positiver und produktiver Tag. Ich konnte viele Runden drehen und habe eine Menge gelernt. Ich kam ausgiebig zum Fahren im Verkehr, darüber werde ich nun schlafen, und wenn ich morgen aufstehe, bin ich ein besserer Oval-Pilot.»
Viele Rennfahrer, die erstmals mit Luftturbulenzen anderer Autos bei Tempi jenseits von 350 Sachen kämpfen, sind verblüfft, was mit dem eigenen Renner alles passiert. Nicht Fernando Alonso. «Es hat sich ungefähr so angefühlt wie erwartet», meint der 32fache GP-Sieger. «Mir war von Anfang an klar, dass das Windschattenfahren ein ganz elementarer Teil von Indianapolis ist. Aber ich bin im besten Team, um darüber alles zu lernen. Ich meine, wer hat schon fünf Stallgefährten, die einem Rookie alles darüber beibringen? Ich lerne in jeder Runde dazu – wie sie ihr Auto vor mit platzieren, was das für mich als Hintermann bedeutet, wie ihre Linie meine für die nächste Kurve beeinflusst, wie ich sie mir für ein Überholmanöver zurechtlegen muss.»
Alonso hat nicht nur 117 Runden im Indy-Oval zurückgelegt. Da das Training von 12.00 Uhr bis 18.00 dauerte (so wie auch Mittwoch bis Freitag), sass der Spanier am Morgen im Hondy-IndyCar-Simulator.
Fernando: «Dazu wälze ich Daten und schau mir jeden Film an, der mir in die Finger kommt. Auf die Rundenzeit gebe ich wenig. Wir experimentieren weiter mit Abstimmung und Pulkfahren. Aber wenn es dann im Qualifying um die Wurst geht, werde ich auf einem guten Niveau sein. Am wichtigste aber ist es mir, dass ich ideal vorbereitet ins Rennen gehen kann.»