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Lewis Hamilton (Mercedes): «Habe kein Playboy-Leben»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton beim Chillen

Lewis Hamilton beim Chillen

​Mercedes-Star Lewis Hamilton räumt mit einigen Vorurteilen auf: «Ich habe kein Playboy-Leben. Ich trainiere mindestens so hart wie die Anderen. Ich weigere mich, ein fades Dasein zu fristen, nur weil ich Rennfahrer bin.

Lewis Hamilton (32) hat keine Lust mehr, sich Etiketten verpassen zu lassen. In einem für einen Formel-1-Piloten ungewöhnlich ungeschwinkten Interview spricht der Mercedes-Star und Spanien-GP-Sieger in der australischen Men’s Health über die jungen Jahre, sein angebliches Lotterleben und das Märchen, wonach sein Jetset-Dasein dazu führe, dass er sein Training vernachlässige.

«Da gibt es eine Schablone, die irgendeiner mal für einen Rennfahrer entworfen hat», sagt der 55fache GP-Sieger. «Du musst ein Spiesser sein und hübsch in die Schachtel des Modellrennfahrers passen, leider steht auf dieser Schachtel „stinklangweilig“. Mach ja nichts Anderes als Tag und Nacht an den Rennsport zu denken! Ja kein Spass, kein Lächeln! Da komme ich mir vor, als wäre mir geraubt worden, normal heranzuwachsen. Ich hängte nicht mit Kumpels ab, ich war ständig auf den Sport fokussiert. Immer pflichtbewusst, immer ernsthaft.»

Aber diese Zeiten sind passé.

Ein Teil der Faszination für Lewis Hamilton (mit Abstand der beliebteste Fahrer in den sozialen Netzwerken) ist eben, dass er offen für alles und auf der ganzen Welt anzutreffen ist – nicht nur an Flughäfen und Hotels in der Nähe von Rennstrecken. Hier eine Modeschau in Mailand, da ein Dinner mit einer Sängerin in New York, und dann ab ins Musikstudio nach Los Angeles! Lewis Hamilton ist im Grunde der einzige richtige Formel-1-Star.

Hamilton bestätigt: «Ich probiere eben alles gerne aus.» Aber der Engländer findet auch: «Ich bin nicht der Ansicht, dass ich das Leben eines Playboys führe. Ich bin nicht weniger auf meinen Job konzentriert als meine Arbeitskollegen. Sie leben vielleicht anders. Sie gehen nach einem GP-Wochenende nach Hause, du triffst sie nicht bei Veranstaltungen. Aber ich trainiere mindestens gleich viel wie sie, wenn nicht härter, auch wenn ich noch all das andere Zeugs mache.»

Seine scheinbare Ruhelosigkeit erlärt er so: «Ich habe all diese Energie. Ich trainiere, ich reise, ich lerne mehr über Musik und über Mode, ich lese sehr viel. Ich will nichts verpassen. Ich will alles kosten. Wenn ich mit Jay-Z oder Pharrell Williams ins Studio gehen kann, dann pack ich die Gelegenheit beim Schopf. Warum nicht? Ich mag es, in Gesellschaft wahrer Grösse zu sein.»

Über die Formel 1 sagt Hamilton: «Ich könnte ganz leicht aufhören. Ich habe mehr erreicht, als ich mir je erträumt hatte. Aber ich bin noch immer hungrig.»

Lewis Hamilton hat auch gesagt, dass er für einen biographischen Film offen wäre. «Vermutlich würde ich mich selber spielen. Jedenfalls habe ich noch keinen Schauspieler gesehen, von dem ich den Eindruck habe, dass er mir ähnlich sieht oder von den ich als mich auf der Leinwand verkörpert sehen will.»

«Die Geschichte würde sich um das klassische „vom Tellerwäscher zum Millionär“ drehen. Es wäre eine Familienstory – wo ich herkomme, wie wir Hürden überwunden haben, was meine Familie alles für mich geopfert hat, die Probleme und Sorgen auf dem Weg nach oben. Ich bin vielleicht der letzte Vertreter einer aussterbenden Spezies, denn so ziemlich alle Fahrer um mich herum stammen aus reichen Verhältnissen.»

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