Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Böse Gerüchte um Mercedes: Übles Spiel mit Vettel?

Von Mathias Brunner
Das Königsduell: Vettel gegen Hamilton

Das Königsduell: Vettel gegen Hamilton

​Spanien-GP-Sieger Lewis Hamilton hat enthüllt: «Sebastian Vettel sagte mir nach dem Rennen, er sei sauer.» Dieses Gefühl dürfte noch ein wenig anhalten – vor allem wegen Bremsklotz Valtteri Bottas.

Böses Gerücht am Sonntagabend im Fahrerlager des Circuit de Barcelona-Catalunya, typisch für das Haifischbecken Formel 1: Die Techniker von Mercedes hätten längst gewusst, dass der Motor von Valtteri Bottas angestochen sei, dennoch habe der Finne sich vor Vettel so breit als möglich gemacht. Das hätte dann einen Beigeschmack der Unfairness.

Doch diese Unterstellung ist ohne Daten von Mercedes nicht zu untermauern, also müssen wir sie unter Hörensagen zur Seite legen. Das Gerücht wird auch ein wenig bröckelig, wenn wir daran denken, dass Bottas nach dem heissen Tanz mit Vettel noch sechzehn Runden weiterfuhr. Und zwar mit sehr angehnlichen Rundenzeiten, die nicht nach einem verwundeten Motor aussahen.

Bottas selber gibt freimütig zu: «Ich tat alles, was ich konnte, um Sebastian hinter mir zu halten, so dass er Zeit verliert. Das ist mein Job. Aber der Speed-Unterschied war zu gross, also ging er vorbei. Aber natürlich habe ich versucht, dem Team zu helfen. Und das hat einen Teil zu unserem Sieg heute beigetragen.»

Klar stellten sich die Mitglieder von Ferrari die Frage, ob Vettel gegen Hamilton nicht eine bessere Chance gehabt hätte ohne Bottas. Aber letztlich spielt das keine Rolle mehr – Rang 2 für den WM-Leader hinter seinem britischen Rivalen, nach einem grandiosen Duell, das die Fans von den Sitzen riss. In der WM steht es 104:98 für Vettel.

Lewis Hamilton: «Sebastian sagte mir nach dem Rennen, dass er sauer sei. Weil er eben wie ich ein echter Racer ist. Und der will gewinnen. Das ist normal. Ich kann es ihm nachfühlen. Sorgen mache ich mir um Vettel, wenn er eines Tages sagt, das mache ihm nichts aus.»

Vettel blickt auf den turbulenten Grand Prix von Spanien so zurück: «Aus Cockpit-Perspektive kann man sich nur eines mehr wünschen nach so einem Rennen – dass man halt einen Platz weiter oben steht! Ich glaube, Mercedes hat uns heute von der Strategie her ausgebremst. Wir hatten die Chance auf den Sieg, aber wir haben sie nicht beim Schopf packen können.»

«Valtteri als strategischer Bremsklotz hat natürlich Zeit gekostet, aber der Fairness halber muss ich sagen – wir hätten es wohl gleich gemacht. Ich musste viel Risiko eingehen, um ihn zu packen, dann habe ich gesehen, dass ich schon ein schönes Stück Zeit verloren habe.»

«Nach dem Stopp war ich wirklich erstaunt, wo unser Vorsprung auf Lewis hingekommen war. Dennoch konnte ich die Führung behaupten. Als Hamilton hinter mir lag, dachte ich – er wird sich mit den Reifen schwer tun. Aber das ist nicht passiert. Und dann ist er einfach an mir vorbeigerauscht.»

Nach dem Rennen fiel auf, wie gut gelaunt die Stars waren. Bei Sonnenschein Daniel Ricciardo sind wir uns das ja gewohnt, aber Hamilton und Vettel juxten herum, als würden sie sich beim Nachwuchs-Comedy-Casting befinden. Da war viel Wohlwollen und Respekt zu spüren.

Seb meint: «Ich fand immer – auf der Piste darf ich beinhart fahren, aber wieso soll das dagegen sprechen, sich neben der Piste gut zu verstehen? Wir sind keine besten Freunde. Wir sind auch komplett verschieden. Aber uns verbindet die Liebe zum Sport. Das ist ein starkes Band. Klar hätte ich gerne gewonnen, aber ich finde, man muss auch die Leistung eines anderen respektieren können.»

Wenn Barcelona die Referenz ist, was erwartet uns bei den kommenden Läufen? Seb: «Heute hätte es so oder so ausgehen können. Wir waren punkto Renn-Speed auf Augenhöhe. Mercedes ist für die sichtbaren Verbesserungen sehr gelobt worden, vielleicht sind wir daran gemessen ein wenig untergegangen. Bei uns stecken die Verbesserungen wohl etwas unter der Haube. Wichtig ist, dass wir weiter dran sind. Die Stimmung bei Ferrari ist toll, aber wir sind hungrig und heute nicht zufrieden – denn wir wollen Mercedes vom Thron stossen.»

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