Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Daniel Ricciardo mit Red Bull 3.: «Ein Geschenk»

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo

​Ein weinendes und ein lachendes Auge bei Red Bull Racing: Daniel Ricciardo wird im Spanien-GP Dritter, aber er liegt im Ziel mehr als 75 Sekunden hinter dem Sieger Lewis Hamilton (Mercedes-Benz).

Was bei der Medienkonferenz mit Lewis Hamilton, Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo schön zu sehen ist: Drei strahlende Gesichter, viel wohlwollendes Necken, reichlich Respekt.

Daniel grinst: «Da gibt es diese Tribüne, die fast komplett von Fans für Max Verstappen eingenommen wird. Aber als ich nach dem Rennen langsam daran vorbeifuhr, da winkten und brüllten sie mir zu, das fand ich schön.»

Vettel grinst: «Das habe ich auch gesehen, so wie es aussieht, unterstützen sie alle Piloten. Ist das nicht fabelhaft?»

Lewis Hamilton grinste: «Die Tribüne fiel auch mir auf, wegen der orangenen Farbe für die Niederlande. Zum Schluss des Rennens war es auf der Tribüne eher ruhig, und ich dachte – hm, okay, viel Liebe spüre ich da nicht. Aber während der Auslaufrunde war das komplett anders, auf einmal hüpften alle auf und ab und winkten mit ihren Fähnchen. Das fand ich klasse.»

Daniel Ricciardo lacht: «Unsere Fans sind mit ihrer Liebe sehr freigiebig, ich teile da gerne.»

Nach dem ersten Podiumplatz seit Mexiko 2016 sagt Daniel: «Das Pech von Valtteri Bottas war unser Glück. Aber ich nehme dieses Geschenk gerne an. So geht es im Rennsport, manchmal profitieren die Anderen von deinem Pech, manchmal profitierst du.»

Was hat Daniel auf dem Siegerpodest vor allem gespürt? Der vierfache GP-Sieger meint: «Erleichterung. Es war schön, wieder mal eine Schampusflasche in den Händen zu halten.»

«Wenn Sebastian und Lewis von ihrem appetitlichen Duell erzählen, da könnte ich fast ein wenig neidisch werden. Wie gerne hätte ich da auch mitgemischt!»

Davon ist Red Bull Racing erschreckend weit entfernt: Daniel ist 74 Sekunden hinter Lewis Hamilton ins Ziel gekommen, er hat also im Schnitt pro Runde mehr als eine Sekunde auf die Top-Autos von Mercedes-Benz und Ferrari verloren – eine Weltreise.

Daniel: «Du musst über deinen Tellerrand hinausschauen. Ja, ich wäre gerne weiter vorne, aber es wichtig für den Sport, dass wir solche Duelle haben wie von Seb und Lewis. Und früher oder später werden wir uns da wieder einmischen.»

«Ich habe leider über meinen Spanien-GP keine so spannenden Stories zu bieten wie Vettel und Hamilton. Der Start war recht lebhaft, aber danach war ich die meiste Zeit über alleine unterwegs.»

Wie sah Daniel die Situation kurz nach dem Start mit Bottas an der Innenseite, Max Verstappen aussen und Kimi Räikkönen im Sandwich? Daniel: «Ich schätze, die drei haben sich ein wenig selber ausgebremst. Max hat sein Glück an der Aussenseite versucht, aber diese Kurve zu dritt zu fahren, ist schon sehr verwegen. Ich konnte sehen, dass sich die Autos von Verstappen und Räikkönen berührten und kam zum Glück unbeschadet durch.»

Auch den Piloten ist aufgefallen, dass es neuerdings im Fahrerlager der Formel 1 eine Bar gibt – von Seriensponsor Heineken.

Schlusswort von Daniel Ricciardo: «Ich finde es cool, wenn es im Fahrerlager einen Ort gibt, an dem sich die Leute ungezwungen und gewissermassen auf neutralem Territorium treffen können. Aber ich sehe, dass dort alkoholfreies Bier ausgeschenkt wird. Äh, wenn eine Bar keinen Alkohol ausgibt, ist sie dann technisch nicht eher ein Café?»

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