Valentino Rossi sucht das Glück

Kimi Räikkönen nur 2.: «Ich habe nicht viel zu sagen»

Von Mathias Brunner
Vettel im Gespräch mit Nico Rosberg, Kimi Räikkönen ist sauer

Vettel im Gespräch mit Nico Rosberg, Kimi Räikkönen ist sauer

​Wer in Monte Carlo von der Pole-Position losfährt, der will auch gewinnen. Das hat Kimi Räikkönen nicht geschafft. Der Finne nahm den Pokal für Rang 2 mit versteinerter Miene in Empfang.

Heisse Frage: Haben wir heute erlebt, dass Kimi Räikkönen bei Ferrari nur eine Nummer 2 ist? Sky-GP-Experte Martin Brundle: «Sagen wir es mal so – mit dieser Taktik hat Ferrari für Sebastian Vettel die Tür zum Sieg weit aufgestossen, und Seb ist durch den Türrahmen gestürmt. Klar hatte Vettel im Verkehr mehr Glück, aber Fakt ist, dass sich Ferrari mit Kimi gegen den Reifenwechsel von Bottas absichern wollte. Doch heute hatte Vorteile, wer länger draussen blieb und freie Bahn hatte, und das hat Sebastian Vettel gnadenlos ausgenutzt. Kimi kann einem leidtun.»

Der Finne selber wirkte bei den Siegerfeierlichkeiten wie versteinert und sagt dann: «Ich habe nicht viel zu sagen. Rang 2 fühlt sich nicht gut an. Ich hoffe, es läuft beim nächsten Mal besser. Das ist einer der Tage, an welchen du nach dem Rennen denkst – heute hätte mehr drin sein müssen.»

Weltmeister Nico Rosberg führte die Interviews mit den ersten Drei und hatte die Lacher auf seiner Seite, als er antwortete: «Ich weiss, wie sich das anfühlt, kein schönes Gefühl.»

Kimi Räikkönen über den Reifenwechsel: «Ich wurde an die Box gerufen, das habe ich getan. Ich könnte nicht behaupten, dass es für mich ausgezahlt hat. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Ich habe heute einfach den Kürzeren gezogen.»

Hätte Kimi unter einem anderen Rennverlauf Seb schlagen können? Räikkönen: «Wer weiss? Das Resultat ist nun mal, wie es ist. Wenn wir darüber diskutieren, ändert das nichts. Ich weiss nicht, wieso ich im Verkehr strandete. Später bist du immer der Superschlaue, aber eine Erklärung habe ich nicht.»

«Mit dem Auto gab es keine Probleme. Die Reifen funktionierten nicht immer gleich gut. Aber das war nicht entscheidend. Entscheidend war, dass ich im Verkehr so viel Zeit eingebüsst habe.»

Sebastian Vettel sagt: «Ich kann die Enttäuschung von Kimi gut verstehen, mir würde es genau gleich gehen. Aber ich will auch nicht lügen – ich nehme diesen Sieg gerne. Heute sind die Dinge eben für mich gelaufen und ein wenig gegen Räikkönen. So geht das.»

«Ich fand, die blauen Flaggen für die Nachzügler wurden ein wenig zögerlich gezeigt, geholfen hat das sicher nicht. Aber nochmals – letztlich ändert das alles nicht, das Ergebnis ist nun mal, wie es ist.»

«Es ist nie ideal, wenn du hinter Überrundeten auf die Bahn kommst und dich mühselig an denen vorbeiwursteln musst. Ich habe eben den Grand Prix beendet, klar habe ich noch nicht das ganze Bild, was da alles vorgefallen ist. Wir werden uns das noch in Ruhe ansehen.»

Hätte sich Kimi weigern können, an die Box zu kommen? Räikkönen grinst: «Ja, schliesslich bediene ich Gas und Bremse. Aber Ferrari ist ein Team, da musst du an deine Mannschaft glauben, dass sie schon das Richtig für dich tut. Sonst wird es ein wenig schwierig. Ferrari wollte heute einen Doppelsieg, das haben wie erreicht. Nur für mich selber ist die Sache nicht so gut ausgegangen.»

Fühlt sich Kimi als Unglücksrabe oder als Opfer der Ferrari-Strategie? Räikkönen: «Ich weiss nur, dass ich Zweiter geworden bin. Aber ich habe noch nicht alle Informationen.»

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