René Binder: Formel-1-Test für Renault im Oktober
René Binder (links) mit dem früheren GP-Piloten Patrick Friesacher
Seit sieben Jahren bereits müssen Österreichs Formel-1-Fans auf einen Lokalmatador in der Topklasse verzichten – seit Christian Klien 2010 in Abu Dhabi aus dem Hispania-Racing-Renner stieg.
Langes Warten hilft vielleicht. Denn nun werden gleich zwei junge Österreicher erste Formel-1-Runden drehen. Noch nicht bestätigt ist das Debüt Lucas Auers auf dem Hungaroring nach dem Ungarn-GP im Rahmen der Nachwuchsevaluierung (1. und 2. August), doch zweifelt in der Formel 1 niemand mehr am Einsatz des Tirolers – ziemlich sicher in einem rosaroten Boliden mit einem Stern drauf.
Doch nun kommt überraschend auch Auers Landsmann, der Zillertaler René Binder, ebenfalls zu F1-Erfahrungen – allerdings nicht in einem aktuellen Auto bei einem offiziellen Test, sondern in einem Lotus E20-Renault des Jahrgangs 2012. Es handelt sich um jenes Auto, mit dem der Pole Robert Kubica an einer Rückkehr in den GP-Sport arbeitet (er sitzt in der kommenden Woche wieder im Wagen).
Binder, der mit Renault-Power in der Formel V8 (der früheren Formel Renault 3.5) unterwegs ist, hält dort mit zwei Laufsiegen in Monza Platz 2 in der Tabelle, hinter seinem Stallgefährten Pietro Fittipaldi (Enkel der brasilianischen Rennlegende Emerson Fittipaldi).
Vorgesehen ist Binders Premiere (nach einem Simulator-Einsatz für Caterham 2014) für 24. Oktober in Le Castellet, wohin 2018 die Formel 1 mit dem Frankreich-GP zurückkehren wird.
René Binder, der nach etlichen Jahren in der GP2 in die Formel V8 wechselte, ist der Neffe des früheren Kurzzeit-GP-Piloten Hans Binder und Sohn von Franz Binder, der als Aktiver in der Formel 3 unterwegs war. Vater und Onkel führen das familieneigene Holzunternehmen in Fügen und St. Georgen/Salzburg.
Der Test kommt durch Unterstützung der Renault Sport Academy zustande. Binder über die Bedeutung und Zukunftspläne: «Wir wissen alle, wie schwierig es heute ist, ein Formel-1-Cockpit zu bekommen, nachdem es deutlich weniger Autos gibt. Aber es scheint zumindest so zu sein, dass ich inzwischen da und dort auf dem Radarschirm registriert werde. Wir schauen uns auch in der Indycar-Serie und in der FIA WEC um, aber im Moment konzentriere ich mich noch voll auf meine Ziele in der Formel V8.»