Nico Hülkenberg: Magnussen? Ein Möchtegern-Verstappen
Nico Hülkenberg
«Leck meine Eier, Liebling», ist jetzt ein Satz, den wir im Rahmen einer Formel-1-TV-Übertragung eher selten hören. Genau das warf Kevin Magnussen dem Renault-Fahrer Nico Hülkenberg an den Kopf, als sich der Deutsche vor laufender Kamera zum Dänen begab, um ihm voll triefender Ironie zu gratulieren, «dass du der unsportlichste Fahrer im Feld bist».
Was war passiert? Renault-Fahrer Hülkenberg wollte in der 61. Runde des Ungarn-GP in Kurve 2 aussen am Haas-Piloten vorbei, der liess seinen Wagen sehr weit nach rechts tragen, worauf sich Hülkenberg neben der Bahn wiederfand. Dafür gab es von der FIA-Rennpolizei fünf Strafsekunden für Magnussen. Nach dem Rennen stellte Nico seinen Widersacher zur Rede, der gerade ein Interview fürs norwegische Fernsehen gab. Hülkenberg deponierte seine Kritik. Worauf Magnussen versetzte: «Leck meine Eier, Liebling.»
Im Rückspiegel betrachtet kann Le-Mans-Sieger Nico Hülkenberg über den Ausbruch von Kevin Magnussen nur lachen. Bei Sport1 hält der in Monaco lebende Emmericher fest: «Ich wünschte, es würden so viele Leute angeregt über das Rennen diskutieren wie über dieses kleine Scharmützel. Wir haben im Moment andere Herausforderungen in der Formel 1 als die Behandlung der Hoden eines Möchtegern-Verstappen. Mit ihm ist es wie mit einem kleinen Bruder: Man weiss, dass er sich nicht anders wehren kann und deshalb ist es leicht, es mit einem Lächeln hinzunehmen.»
«Ich bin kein Typ, der sich nach so einer Aktion im Rennen anbiedert, noch muss ich jemanden deswegen beleidigen. Wenn ich ein Problem habe, gehe ich hin und sage, was ich denke. Die Fans freuen sich doch, dass sie einen Sport sehen, in dem man offen die Konkurrenz auslebt und seine Gedanken äussert. Das macht doch erst so richtig den Spass bei der Formel 1 aus – gerade mit hitzköpfigen Sensibelchen.»