Marchionne: Vettel und Räikkönen großartig zusammen
Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel
Kimi Räikkönen kämpft um seine Zukunft bei Ferrari. Und das im Grunde, seit er bei der Scuderia seine zweite Karriere gestartet hat. Denn seitdem wird der Finne mit Einjahresverträgen ausgestattet. Heißt: In jedem Sommer brodelt die Gerüchteküche: Geht es für den Ex-Weltmeister 2018 weiter?
Die Sommerpause wird dann wohl auch genutzt, um über die Zukunft zu sprechen. Der Iceman gibt sich gewohnt wortkarg. «Das unterscheidet sich nicht von den Vorjahren, es liegt nicht in meiner Hand und ist nicht meine Entscheidung. Das Team weiß, was ich mir wünsche. Mal schauen, was passieren wird.»
Ferrari-Präsident Sergio Marchionne ließ sich etwas mehr in die Karten blicken. Er war am Sonntag beim GP vor Ort und sah einen Räikkönen, der zwar schneller als sein Teamkollege Sebastian Vettel war, sich aber komplett in die Dienste des Teams stellte.
Gab es von Marchionne in dieser Saison bereits Kritik an dem Finnen, durfte sich Räikkönen diesmal eine Lobeshymne anhören.
«Kimi war großartig. Man darf nicht vergessen, dass er der letzte Ferrari-Champion ist und in Ungarn hat er das gezeigt. Denn nur ein Champion kann seinen Teamkollegen wie ein Wikinger verteidigen, ohne Tricks und Täuschungen», sagte Marchionne.
Kein Geheimnis ist es, dass sich Vettel und Räikkönen gut verstehen. Es wäre also auch nicht verwunderlich, wenn Vettel als eine Forderung für seine eigene Unterschrift den Verbleib des Finnen genannt hat.
Marchionne erklärte dann auch, was das Duo Vettel-Räikkönen für 2018 betrifft, dass «die Wahrscheinlichkeit bei mehr als 50 Prozent» liege: «Die beiden sind großartig zusammen. Also wäre es ein Risiko, wenn wir das Spiel jetzt ändern. Lasst uns schauen, ob wir sie für 2018 halten können. Ich denke, dass sie bleiben wollen.»
Er kündigte an, dass man wohl in Monza soweit sein werde, die Besetzung zu verkünden. «Es ist noch nichts unterzeichnet, aber wir reden mit den Fahrern und eine Einigung sollte kurz bevorstehen.»
Immer wieder gab es aber auch Gerüchte, Vettel habe einen Vorvertrag bei Mercedes unterzeichnet. Das Szenario sieht der Ferrari-Präsident entspannt. «Wenn er nicht bleiben will, werden wir eine andere Lösung finden und das Leben geht weiter, denn das ist Ferrari. Aber wenn ich mir Sebastian anschaue, dann ist er auf viele Arten bereits mehr Italiener als viele von uns.»
Eine andere Lösung hat die Scuderia durchaus in der Hinterhand, auch aus dem eigenen Stall: Charles Leclerc und auch Antonio Giovinazzi. Auch wenn die eher mittelfristige Alternativen sein sollen.
Marchionne sieht dafür nach dem Motorendeal Sauber als eine Art «Juniorteam». Marchionne: «Es ist sehr positiv für uns, denn es gibt uns die Chance auf ein Juniorteam. Wir haben ein paar großartige Nachwuchs-Fahrer.» Leclerc darf in dieser Woche für Ferrari auf dem Hungaroring testen.