Sergio Pérez: «Neuer Vertrag noch vor Belgien-GP»
Sergio Pérez
Sergio Pérez polarisiert. Im Formel-1-Fahrerlager gibt es zwei Parteien. Die einen Experten sagen: Der Mexikaner hatte seine Chance bei einem Top-Team, er hat sie nicht genutzt. Das war 2013, bei McLaren-Mercedes, Pérez wurde WM-Elfter. Der Fairness halber sei angemerkt, dass sich McLaren damals im Abwärtstrend befand. Die anderen Fachleute finden: Seit 2013 hat Pérez grosse Fortschritte gemacht, er würde eine zweite Chance verdienen. Mit Force India wurde Pérez 2014 WM-Zehnter, 2015 Neunter, 2016 Siebter, diese Position hält er auch in der laufenden Saison 2017.
Das Problem des 27-Jährigen aus Guadalajara: In den guten Teams sind alle Plätze weg. Bei Red Bull Racing ist er kein Thema. Selbst wenn Max Verstappen oder Daniel Ricciardo nicht mehr für RBR fahren würden, so erhielte eher Carlos Sainz eine Chance als dass ein Quereinsteiger wie Pérez geholt wird.
Sergio hat seinen Platz in der Ferrari-Nachwuchsakademie fallenlassen, um bei McLaren anzudocken. Das ist in Maranello nicht vergessen worden. Auch Ferrari besitzt mit Charles Leclerc und Antonio Giovinazzi zwei Piloten als Versprechen für die Zukunft. Wenn Ferrari-Präsident Sergio Marchionne keinen Fahrer vom Format Fernando Alonsos will, dann wird er sicher keinen Pérez zurückholen.
Mercedes schliesslich ist mit Hamilton und Bottas erstklassig aufgestellt, und ausgerechnet an der Seite von Pérez bei Force India wächst mit Esteban Ocon ein Mercedes-Junior prächtig heran. In seiner ersten vollen Saison setzte der Franzose dem erfahrenen Pérez ordentlich zu.
Im Grunde bleibt Pérez nur eine Hoffnung, und die heisst Renault. Das Interesse der Franzosen ist jedoch lauwarm. In aller Wahrscheinlichkeit wird Sergio daher dortbleiben, wo er ist und wo er hervorragende Arbeit leistet – bei Force India.
Zu seiner Situation für 2018 sagte Pérez am Hungaroring: «Ich hoffe, ich reise zum kommenden Rennen in Belgien mit einem neuen Vertrag in meiner Tasche. Force India hat nun in jedem Jahr zugelegt. Wir haben uns auf dem vierten WM-Rang eingenistet. Es gibt mehr Interesse von Geldgebern, mit mehr Investionen können wir den Wagen noch schneller machen. Auch wenn es nicht leicht ist, die besten drei Rennställe herauszufordern.»
Durchaus denkbar, dass sich Pérez nur für ein Jahr binden will, um Ende 2018 für einen Wechsel bereit zu sein. Esteban Ocon ist über ein Mehrjahresabkommen an Force India gebunden und sitzt bis mindestens Ende 2018 im rosaroten Renner.