Fernando Alonso: McLaren kämpft um Vertrag für 2018
Jonathan Neale mit Fernando Alonso
Schlagfertige Antworten sind auf den sozialen Netzwerken in Sekundenschnelle zur Hand. McLaren-Geschäftsleiter Jonathan Neale (54) beteuert gegenüber meinem Kollegen Lawrence Barretto von Autosport: «Wir unternehmen alles, um Fernando Alonso bei uns im Team zu behalten.» Da kommt postwendend aus dem Internet zurück: «Gebt ihm ein gutes Auto, dann ist das Thema gegessen.»
Tatsächlich ist das der Knackpunkt: Fernando Alonso hat nun drei weitere Jahre seiner Karriere mit mittelprächtigem Material vergeudet, er brauchte endlich ein gutes Auto. In Ungarn hat er so kurz mal die schnellste Rennrunde gedreht, das zeigt: Das McLaren-Chassis ist klasse, auf einer Piste wie dem Hungaroring, wo es nicht auf rohe Motorleistung ankommt, kann Alonso so richtig glänzen.
Der Weltmeister von 2005 und 2006 weiss: «Nach der Sommerpause kommen mit Spa-Francorchamps und Monza zwei Strecken, die für uns eher schwierig sein werden. In Singapur hingegen sollten wir mitgeigen können.»
Jonathan Neale sagt: «Wenn es nur nach meinen Vorlieben ginge, dann hätte ich Fernando gerne weiter bei uns im Team. Auch wenn wir alles machen, um ihn zum Bleiben zu bewegen, so ist mir schon klar, dass er andere Möglichkeiten hat. Fernando ist einer der besten Fahrer, mit denen ich je zusammengearbeitet habe. Und er fährt brillant, schaut euch nur an, was er mit Sainz gemacht hat, auf einer Piste, von welcher wir sagen, dass es kaum möglich ist zu überholen.»
Neale weiter: «Ich glaube an die Zukunft von McLaren. In den vergangenen zwölf Monaten ist viel Gutes aufgegleist worden. Wir sind bereit für den nächsten Schritt. Wir denken schon intensiv an das Auto für 2018 – bis September wollen wir wissen, wie es in Sachen Motor weitergeht und wer für uns fahren wird. Entscheidungen gibt es noch keine. Wir verhandeln mit Honda. Wir wollen aber für McLaren das Richtige tun und auch für die Formel 1. Es ist unsere Pflicht, McLaren wieder dorthin zu bringen, wo dieser Rennstall hingehört – an die Spitze. Und dort wollen wir Fernando Alonso sehen.»