Sebastian Vettel (Ferrari): Das sagt Chef Marchionne
Ferrari-Präsident Sergio Marchionne
Ferrari hat die Geschäftszahlen des zweiten Quartals 2017 vorgestellt. Der berühmteste Sportwagenhersteller der Welt hat 30% mehr Reingewinn gemacht als in der gleichen Periode 2016 (nämlich 136 Millionen Euro), der Gewinn vor Zinsen und Steuern beträgt 270 Millionen Euro. Ferrari hat 2332 Autos gebaut (5,3% mehr als im gleichen Zeitraum 2016), bis Ende des Jahres 2017 werden es 8400 sein.
Sergio Marchionne, Fiat-Chrysler-Konzernchef und Ferrari-Präsident ist zufrieden: «Das sind bedeutende Ergebnisse», sagt der italienisch-kanadische Doppelbürger. Marchionne ist sehr vorsichtig, was den Ausbau der Ferrari-Kapazität angeht, wenn es etwa um die Grenze von 10.000 Fahrzeugen pro Jahr geht. «Es macht mir Angst zu denken, dass Ferrari seine Exklusivität verliert», sagt der 65-Jährige.
Marchionne spricht auch über die Formel 1: «Wir haben uns in der Fahrer-WM mit Sebastian Vettel von den Mercedes-Piloten absetzen können, und in der Markenwertung sind wir wieder näher gekommen. Wir haben die beste Ausgangslage.»
Bei den Piloten hat Vettel seine WM-Führung mit dem Sieg ausgebaut, der Heppenheimer kommt auf 202 Punkte, Lewis Hamilton folgt mit 188 Zählern, Valtteri Bottas steht bei 169 Punkten.
In der Markenwertung liegt Ferrari gegen Mercedes mit 318:357 hinten.
Ferrari jagt den ersten Fahrer-WM-Titel seit Kimi Räikkönen 2007, im Konstrukteurs-Pokal ist Ferrari seit 2008 ohne Gesamtsieg.
Auch 2018 mit Vettel und Räikkönen
Am Hungaroring hat Sergio Marchionne so gut wie zugegeben, dass Ferrari auch 2018 mit Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen antreten wird: «Die beiden sind grossartig zusammen. Also wäre es ein Risiko, wenn wir das Spiel jetzt ändern. Lasst uns schauen, ob wir sie für 2018 halten können. Ich denke, dass sie bleiben wollen.»
Marchionne kündigte an, dass man wohl in Monza so weit sein werde, die Besetzung zu verkünden. «Es ist noch nichts unterzeichnet, aber wir reden mit den Fahrern und eine Einigung sollte kurz bevorstehen.»
Immer wieder gab es Gerüchte, Vettel habe einen Vorvertrag oder eine Absichtserklärung bei Mercedes unterzeichnet. Dieses Szenario sieht der Ferrari-Präsident ganz entspannt. «Wenn er nicht bleiben will, werden wir eine andere Lösung finden, und das Leben geht weiter, denn das ist Ferrari. Aber wenn ich mir Sebastian anschaue, dann ist er auf viele Arten bereits mehr Italiener als viele von uns.»