Sebastian Vettel (Ferrari) ganz anders – Flaschen-TV
Formel-1-CEO Chase Carey hatte schon vor Monaten erklärt: «Wir glauben, dass wir mit der Formel 1 ein tolles Produkt haben. Aber wir sind auch davon überzeugt, dass wir den Sport künftig noch viel dynamischer zeigen können, mit ungewöhnlichen Blickwinkeln. Wir arbeiten da in jede Richtung.»
2018 wird beispielsweise der Kopfschutz Halo eingeführt. 75 bis 80 Prozent der Fans (je nach Umfrage) lehnen den Metallbügel ab. Liberty Media will den Heiligenschein mit einer TV-Kamera ausrüsten und Bilder von den Gesichtern der Fahrer senden. Wir sind gespannt.
Aufmerksamen GP-Fans war überdies aufgefallen, dass die Siegerschampus-Flaschen von Edelhersteller Carbon mit kleinen TV-Kameras ausgerüstet worden sind. Seither haben sich die Formel-1-Anhänger gefragt, wie davon wohl Bilder aussehen.
Die ersten Antworten liefert die Formel 1 nun auf ihren sozialen Plattformen wie Facebook oder Instagram
Sean Bratches, für kommerzielle Belange der Formel 1 zuständig, meint: «Zu meinen Aufgaben gehört es, die Formel 1 in Sachen sozialer Netzwerke zu entwickeln. Und dazu gehören auch neue Perspektiven. Das ist ganz wichtig für die nächste Generation von GP-Fans. Wir wollen den Formel-1-Freunden erheblich mehr Zugang erlauben und Informationen geben.»
Der 1960 in Berlin geborene Bratches, langjähriger Marketing-Chef des erfolgreichsten Sportsenders ESPN: «Ich konzentriere mich auf vier Bereiche. Da ist zunächst einmal die Formel 1 als Marke. Wir werden diese Marke noch besser verstehen lernen, dann putzen wir sie heraus. Die Marke Formel 1 ist zentral für alles, was wir tun. Die Marke wird in Sachen Sponsoren oder Vermarktung auf ein ganz anderes Niveau gehoben.»
«Der zweite Bereich sind digitale Medien. Wir wittern bei der Formel 1 eine enorme Gelegenheit, digitale Angebote des GP-Sports komplett neu zu erfinden. Wir wollen die Fans viel mehr einbinden, und wir wollen auch, dass sich unsere Geldgeber auf solchen Plattformen mehr einbringen.»
«Das dritte Ziel besteht darin, auf erheblich demokratischere Art und Weise mit den Partnern umzugehen – Teams, Sponsoren, Promoter, Rechtehalter.»
«Zu guter Letzt die Formel 1 als Erlebnis für einen Besucher. Wir wollen dem Fan Mehrwert bieten, die GP-Anhänger vor Ort und vor den TV-Geräten viel mehr einbringen. Auch da erkennen wir grosse Entwicklungsmöglichkeiten.»