Christian Horner (Red Bull Racing): Ferrari als Ziel
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner zieht zur Sommerpause diese Zwischenbilanz für seinen Rennstall: «Nach einem schwierigen Saisonbeginn haben wir seit dem Beginn der Rennen auf europäischem Boden an Schwung zugelegt. Das ist der erfreulichste Aspekt dieser Saison – die Art und Weise, wie wir seit Barcelona den Wagen weiterentwickeln konnten. In den letzten paar Rennen waren wir einige Male richtig bei der Musik.»
«Wir stehen bei sechs Podestplätzen und einem Sieg. Wir sind zu weit von Mercedes und Ferrari entfernt, aber wenn wir uns nur die letzten vier Rennen anschauen, dann befinden wir uns fast auf Augenhöhe mit Ferrari. Wir holen auf.»
Wie sah das in den letzten Jahren der Turbo-Ära bei Red Bull Racing aus? Wo stand das Team nach dem Ungarn-GP? Vor einem Jahr konnte das Team die genau gleiche Bilanz vorweisen – ein Sieg (Max Verstappen in Spanien), sechs Podestränge.
2015 war weniger erfolgreich: Kein Sieg, nur zwei Podestplatzierungen. 2014 hingegen besass RBR zur Sommerpause sogar zwei Siege (Daniel Ricciardo in Kanada und Ungarn) und sieben Podestplätze.
Horner ist Optimist, er ist aber auch Realist: «Ich glaube, der Abstand zu Mercedes und Ferrari ist zu gross, um einen der beiden in der zweiten Saisonhälfte einzuholen.»
Tatsächlich führt Mercedes-Benz im Konstrukteurs-Pokal mit 357 Punkten, Ferrari folgt mit 318, dann Red Bull Racing mit 184.
Horner weiter: «Ich finde, unser Ziel muss Ferrari heissen. Wir sollten in der Lage sein, in der zweiten Saisonhälfte mehr Punkte zu erobern als die Italiener. Wir wollen aus eigener Kraft um Podestplätze kämpfen und vielleicht ein Rennen gewinnen. Ich halte das für ein ehrgeiziges, aber machbares Ziel. Klar liegen wir zurück gemessen an dem, was wir uns für 2017 vorgenommen hatten. Aber wir lassen nicht locker.»
Horner weiss auch: Irgendwann bricht die Pechserie von Max Verstappen ab. «Es hat wehgetan, Verstappen so oft ausrollen zu sehen. Ich fasse es noch immer nicht, wie viel Ungemach auf ihn zugekommen ist. Denn er ist auf sehr hohem Niveau gefahren. In Spanien wurde er ohne Schuld aus dem Rennen geschubst, dann die Motordefekte in Montreal und Baku, bei beiden Rennen hätte er auf dem Podest stehen müssen und hätte gar eine Siegchance gehabt. Das war immens frustrierend. Aber er hat das sehr gut verdaut. Er wird als noch stärkerer Fahrer in die zweite Saisonhälfte gehen.»