Renault und Robert Kubica: Neuer Test in Malaysia
Robert Kubica
Cyril Abiteboul hat im Fahrerlager des Circuit de Spa-Francorchamps klargemacht: «Der Fahrermarkt ist in Bewegung. Wir können uns nicht bequem zurücklehnen und nur zusehen.»
Im Internet kursieren bereits Witze über Renault: Wollen die Franzosen in der Personalie Robert Kubica so lange zusehen, bis ein anderes Team zugreift?
Abiteboul sagt: «In einer perfekten Welt würden wir für Robert einen weiteren Test ansetzen, um seine Fähigkeit als Rennfahrer besser einschätzen zu können. Ob das möglich ist, werden wir sehen.»
Das Dilemma für Renault: Es gibt in diesem Jahr keine Testfahrten innerhalb der Saison mehr, erst nach dem WM-Finale von Abu Dhabi im November wird wieder gefahren.
Abiteboul erklärt weiter: «Das Testen in Isolation ist das Eine, aber Wechselverhältnisse in einem Training, das ist etwas ganz Anderes. Das müssen wir alles in Betracht ziehen, um zu entscheiden, ob wir diesen Weg weitergehen wollen oder nicht. Mehr will ich eigentlich nicht dazu sagen, um weitere Spekulationen einzudämmen. Ich will nicht das Interesse an Robert oder den Wunsch vieler Menschen zu einer Verpflichtung für Renault machen. Wir alle wünschen uns dieses Comeback, aber es muss auch sinnvoll sein.»
Robert soll sich im Pulverdampf eines GP-Wochenendes bewähren. Die Lösung liegt auf der Hand: 90 Minuten freies Training. Es wird bereits spekuliert, wo der 32jährige Pole zum Einsatz kommen wird – in Malaysia, wo die Fahrer aufgrund der Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit enormer Belastung ausgesetzt sind.
An mangelnder Vorbereitung von Robert Kubica fehlt es nicht, wie er selber gesagt hat: «Ich bin in besserer Verfassung als vor sieben Jahren.» Gemäss meines Kollegen Luigi Perna von der Gazzetta dello Sport war Kubica nach seinem Hungaroring-Testeinsatz im Höhentraining, dabei war der WM-Vierte von 2008 jeden Tag mindestens vier Stunden im Radsattel, zusammen mit dem früheren Zweiradstar Alessandro Petacchi. Danach drehte Kubica im Rennkart endlose Runden. Der Pole ist für die nächste Aufgabe bereit.
Robert: «Es ist zu früh zu sagen, was der nächste Schritt ist. Klar würde ich gerne eine weitere Chance erhalten. Aber die Wirklichkeit sieht so aus, dass ich abwarten muss.»
«Die meisten Menschen würden gerne ein Comeback sehen. Das wäre eine nette Geschichte. Ich selber hätte als Fan für einen Sportler die grösste Hochachtung, wenn er nach so langer Zeit zurückkehrt. Aber ich will nicht nur zurückkommen, um ein Comeback geschafft zu haben. Ich will sicher sein, dass ich wieder auf einem Niveau fahren kann, das jenem von früher nahekommt. Die Leute, die mich kennen, sie wissen, was ich kann. Und selbst wenn das alles nur Testfahrten sind, so waren das doch die besten drei Monate meiner Rennkarriere.»