Daniel Ricciardo: «Ich spreche oft mit meinem Auto»
Den zwölften Saisonlauf in Belgien musste Daniel Ricciardo vom sechsten Startplatz in Angriff nehmen. Der Australier liess sich davon nicht entmutigen und arbeitete sich dank einer guten Strategie bis auf den dritten Platz vor. Dabei profitierte er von der Safety-Car-Phase, die durch den Crash der beiden Force-India-Piloten Sergio Pérez und Esteban Ocon ausgelöst worden war.
Ricciardo griff gleich nachdem das Rennen wieder freigegeben wurde Valtteri Bottas und Kimi Räikkönen gleichzeitig an – mit Erfolg: Ricciardo fand sich in Kurve 6 auf der dritten Position wieder, die er bis ins Ziel verteidigte.
Während der Red Bull Racing-Pilot jubeln durfte, musste Teamkollege Max Verstappen seinen Dienstwagen nach nur acht Umläufen abstellen, weil er plötzlich keine Power mehr hatte. «Ich danke allen Niederländern, die trotz seines Ausfalls hier geblieben sind»? scherzte Ricciardo angesichts des frühen Ausfalls seines Nebenmanns auf dem Podest. Und er bestätigte: «Das Safety-Car hat uns eine Möglichkeit eröffnet, die wir dann auch genutzt haben.»
Wenig später schilderte Ricciardo in der Pressekonferenz der ersten Drei: «Das war ein gutes Ende eines Rennwochenendes, in das wir nicht so optimistisch gestartet sind. Auch nach dem Qualifying hatten wir nicht die grösste Zuversicht. Aber wir scheinen am Sonntag jeweils ein bisschen mehr Tempo zu finden, und wir haben unsere Chancen genutzt.»
Und der 28-Jährige aus Perth erklärte: «Die ersten drei Runden auf den ultraweichen Reifen waren schwierig, da sich Blasen auf den Reifen bildeten. Das hat wohl mit dem Highspeed-Charakter dieser Strecke zu tun. Doch sobald ich auf den Supersofts unterwegs war, fand ich einen guten Rhythmus.»
Zu seinem beachtlichen Überholmanöver beim Restart erklärte Ricciardo: «Ich wusste, dass ich angreifen musste, solange die Reifen von Valtteri noch kalt waren, deshalb war klar, dass ich den Restart nutzen musste. Ich hatte einen guten Windschatten und für mich war klar, dass auch Kimi einen guten Windschatten hatte. Ich wusste, dass sich Valtteri gegen seinen Angriff verteidigen musste, deshalb zog ich auf der anderen Seite vorbei. Ich liess ihm genügend Raum, falls er immer noch neben mir sein würde, doch in der sechsten Kurve wusste ich dann, dass ich es geschafft hatte, nachdem ich den Ferrari im Rückspiegel erblickt hatte.»
Und was sagt Ricciardo zum Technik-Pech seines Teamkollegen? Er scherzt: «Ich mache viel, damit sich mein Auto wohl fühlt. Ich spreche oft mit ihm, massiere es. Ich würde es nicht Vorspiel nennen, aber ja. Max ist jung, er sticht gleich rein…» Und etwas ernster: «Nein, Scherz beiseite, er macht nichts besonderes, dass die Ausfälle erklären würde. Es ist einfach Pech.»