Daniel Ricciardo: In Singapur vor Vettel und Hamilton
Daniel Ricciardo 2016 in Singapur mit Nico Rosberg
Hand aufs Herz: Hätten Sie gewusst, dass Daniel Ricciardo in den vergangenen drei Jahren im Schnitt aus den Singapur-GP besser abgeschnitten hat als die Superstars Lewis Hamilton (Mercedes-Benz) und Sebastian Vettel (Ferrari)?
Ein kleiner Blick zurück: 2014 wurde Red Bull Racing-Fahrer Ricciardo Dritter beim Nacht-GP, etwas mehr als 14 Sekunden hinter Sieger Lewis Hamilton im Silberpfeil und seinem damaligen Red Bull Racing-Teamgefährten Sebastian Vettel.
2015 lag Vettel erneut vor Ricciardo, Sebastian nun aber im Ferrari und als Sieger, Ricciardo dahinter liess ihm bis ins Ziel keine Zeit zum Durchatmen – nur 1,478 Sekunden Rückstand!
2016 ging das Rennen noch knapper aus: Ricciardo erneut auf Rang 2, dieses Mal hiess der Sieger Nico Rosberg, mit dem Vorsprung von lediglich 0,488 Sekunden.
Wir fassen zusammen: Ricciardo Dritter, dann zwei Mal Zweiter.
In den gleichen drei Jahren wurde Vettel einmal Zweiter, Sieger 2015, dann aber nur Fünfter 2016.
Und Lewis Hamilton konnte zwar 2014 gewinnen, aber 2015 fiel er aus, nachdem Mercedes die Abstimmung komplett versemmelt hatte, 2016 stand er als Dritter wieder auf dem Podest.
Daniel Ricciardo darf also allen Grund haben, mit einem noch breiteren Lächeln als üblich nach Asien zu jetten.
Der fünffache GP-Sieger sagt: «Ich habe in den letzten Jahren auch zwei Mal die beste Rennrunde gefahren, also am Speed fehlt es uns dort nicht. Mein Ziel ist sehr einfach: Ich will die Pole-Position erringen und dann endlich meinen ersten Sieg in Singapur einfahren, die Zeit ist reif dafür.»
Es wäre die zweite Pole in der Formel 1 (nach Monaco 2016) und der sechste Sieg (nach Kanada, Ungarn und Belgien 2014, Malaysia 2016 sowie Aserbaidschan 2017).
Daniel weiter: «Singapur ist nicht die einzige der ausstehenden Rennen, bei welchen ich mir eine Siegchance ausrechne, aber es ist vielleicht die grösste.»
«Es wird alles um das richtige Timing gehen und darum, wie du dein Singapur-Wochenende aufbaust. Du musst es ruhig angehen lassen und deinen Rhythmus finden. Es kommt der Punkt, an welchem du es dir erlauben kannst, ein wenig mehr Risiken einzugehen, aber du darfst das nicht zu früh tun.»
Ricciardo und auch sein Red Bull Racing-Stallgefährte Max Verstappen haben sich je zehn Sätze der weichsten Pirelli-Mischung (ultraweich, violett gekennzeichnet) bereitlegen lassen. Gleich viele wie die Ferrari-Fahrer Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel. Das Mercedes-Duo hat von der weichsten Mischung nur neun Sätze bestellt.