Lauda über Singapur-Crash: «Vettel war der Auslöser»
Niki Lauda
Niki Lauda hatte nach dem Singapur-GP allen Grund, mit den Scheinwerfern am Marina Bay Street Circuit um die Wette zu strahlen. Schliesslich hatte sein Schützling Lewis Hamilton gerade den dritten Sieg in Folge eingefahren – und auch Teamkollege Valtteri Bottas schaffte es als Dritter aufs Podest.
Dabei hatte Lauda zuvor noch von Schadensbegrenzung gesprochen – aus gutem Grund: Die Silberpfeile reihten sich erst in der dritten Startreihe ein – noch hinter der Ferrari- und Red Bull Racing-Konkurrenz. Doch der Start-Crash von Sebastian Vettel, Max Verstappen und Kimi Räikkönen spielte den Sternfahrern in die Hände – und auch Daniel Ricciardo profitierte.
Die Regelhüter sahen sich den Unfall der Spitzenreiter ganz genau an – und kamen zum Schluss, dass es sich um einen normalen Rennzwischenfall handelt, bei dem keine Strafen ausgesprochen werden müssen. «Das hat mich, ehrlich gesagt, ein wenig überrascht», gesteht Lauda im Interview mit Die Welt.
Der dreifache Weltmeister ist sich sicher: Ferrari-Star Sebastian Vettel hat den Unfall ausgelöst. Für ihn ist klar, dass der Deutsche nach dem Start nach links zog, um den in der Mitte fahrenden Max Verstappen in den Griff zu bekommen. «Gleichzeitig war er sich aber wohl nicht bewusst, dass das ein riskantes Manöver vor dem kompletten Fahrerfeld war», erklärt der Wiener.
Lauda betont, dass Vettel mit seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen hatte rechnen müssen. Der Finne fuhr links neben Verstappen, weshalb dem Teenager letztlich die Strecke ausging. «Natürlich kann man sowas auch als Rennunfall bezeichnen, aber schuldig war in dem Fall Sebastian», ist sich der 68-Jährige sicher.
«Wenn ich in der WM-Wertung führe, gehe ich in der ersten Kurve nicht ein solches Risiko ein. Vor allem bei einem Rennen und auf einer Strecke, auf der ich als gesetzter Favorit starte. Das ist meine klare Analyse», stellt Lauda klar.