Hamilton: Crash-Stichelei gegen Sebastian Vettel
Lewis Hamilton
Als Max Verstappen früh im Malaysia-GP seinen Angriff auf Lewis Hamilton startete, wehrte sich der Mercedes-Mann nicht. Später, im Aufenthaltsraum kurz vor der Podiumszeremonie, sagte der Brite zum Rennsieger Verstappen: «Ich hätte dir auch die Tür zumachen können.» Der Niederländer entgegnete: «Du hattest aber etwas zu verlieren.»
Genau so sah es Hamiton auch. «Ich musste eine Entscheidung treffen, nicht gegen ihn zu kämpfen und einen Crash zu riskieren, denn er wäre bis ans Limit gegangen, schließlich hat er nichts zu verlieren. Ich schon», sagte der Brite Sky Sports. «Also habe ich es ihm nicht zu schwer gemacht.»
Denn Hamilton weiß: Im Titelkampf kommt es inzwischen auf Kleinigkeiten an. Auf Entscheidungen in Sekundenbruchteilen. Und auf das Auto. «Die Zuverlässigkeit kommt ebenso ins Spiel wie Fahrfehler. Wir haben zuletzt ein paar von Sebastian gesehen», merkte der 32-Jährige mit einem kleinen Seitenhieb in Richtung Vettel an.
Dabei meinte er den Startcrash von Singapur, von dem Hamilton profitierte und das Rennen gewann. Und die kuriose Kollision mit Williams-Pilot Lance Stroll in der Auslaufrunde des Malaysia-GP, als er sich seinen Ferrari demolierte. Man muss aber sicher dazu sagen, dass die Rennleitung beide Zwischenfälle als Rennunfälle wertete. Wobei man die Frage stellen kann, ob Vettel vor allem in Singapur nicht zu viel Risiko einging.
«All diese Dinge kommen ins Spiel. Ich versuche nur, clevere Entscheidungen auf der Strecke zu treffen», sagte Hamilton und unkte, dass der Crash mit Stroll einen Getriebeschaden bei Vettel zur Folge haben könnte. Und damit eine Strafversetzung um fünf Plätze. Doch das Thema ist zum Glück erledigt. Ferrari hat am Mittwoch grünes Licht gegeben, das Getriebe ist in Japan einsatzbereit.