Toto Wolff: «Punktestand beruhigt nur kurzfristig»
Toto Wolff
Ganze 59 WM-Punkte trennen WM-Leader Lewis Hamilton und dessen ersten Verfolger Sebastian Vettel nach dem 16. WM-Lauf in Japan. Denn der Heppenheimer, der vor einer Woche in Malaysia noch mit Platz 4 Schadensbegrenzung betrieben hatte, musste einen Ausfall hinnehmen, weil eine Zündkerze in seiner Antriebseinheit versagte. Diese stammen übrigens nicht von der Scuderia in Maranello, sondern werden vom japanischen Hersteller NGK zugeliefert, der seinen Hauptsitz nicht unweit des Suzuka-Rundkurses in Nagoya hat.
Hamilton profitierte aber nicht nur vom Technik-Pech seines Konkurrenten, er machte im jüngsten Kräftemessen der GP-Stars auch alles richtig und holte sich von der Pole aus seinen vierten GP-Triumph in Japan. Dafür gab es natürlich lobende Worte vom Chef: «Das war erneut eine perfekte Leistung von Lewis. Er kontrollierte das Rennen vom Start bis ins Ziel und verlangte den Reifen und dem Motor dabei nie mehr ab, als er musste. Zeitweise war es eng gegen Max Verstappen, besonders in der Schlussphase, als sie in den Verkehr gerieten und mit der Reifentemperatur zu kämpfen hatten. Aber Lewis blieb cool und brachte den Sieg nach Hause.»
Auch für Hamiltons Teamkollegen Valtteri Bottas gab es nette Worte vom Wiener. Der Finne startete wegen einer Getriebe-Strafe von Position 6 und kam als Vierter über die Ziellinie. Wolff dazu: «Valtteri kämpfte sich nach der Getriebe-Strafe gut auf Platz 4 zurück und kam sogar bis auf wenige Zehntel an das Podium heran. Er hatte heute eine starke Pace und gab niemals auf. Er pushte bis zum Schluss – das war eine echte Aufholjagd.»
Trotzdem will sich der ehrgeizige Kopf der Silberpfeile nicht zurücklehnen: «Ein Blick auf den Punktestand mag uns kurzfristig beruhigen, aber es sind noch immer vier Rennen zu fahren und dabei noch 100 Punkte in der Fahrer-Weltmeisterschaft zu vergeben. Und wenn uns die zurückliegenden Wochen eines gelehrt haben, dann ist es die Tatsache, dass im Motorsport alles passieren kann.»
«Wenn es um Punkte geht, nehmen wir keine Gefangenen, aber uns allen ist bewusst, dass wir in den vergangenen Wochen vom Pech unserer Gegner und deren Zuverlässigkeitsproblemen profitiert haben», betont Wolff. «Deshalb ändert sich an unserer Herangehensweise nichts: Wir müssen die nächsten Rennen eines nach dem anderen angehen, alles geben, um das Auto besser zu verstehen, und dabei bescheiden bleiben. Diese Vorgehensweise hat für uns bislang funktioniert und so werden wir bis zum letzten Rennen in Abu Dhabi weitermachen.»