Felipe Massa enttäuscht: Williams lässt sich Zeit
Felipe Massa wird in Brasilien noch nicht wissen, ob er sein letztes Formel-1-Heimspiel bestreitet
Die vielen Cockpit-Kandidaten für den zweiten Platz bei Williams neben Nachwuchshoffnung Lance Stroll dürfen bis zum Saisonende in Abu Dhabi auf ihre Chance beim Traditionsteam aus Grove hoffen. Denn wie Sky Sports F1-Experte Mark Hughes berichtet, soll die Entscheidung über die Fahrer-Paarung für das nächste Jahr nicht vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi gefällt werden.
Das Team, das Comeback-Kandidat Robert Kubica und Williams-Reservist Paul di Resta bei Testfahrten in einem 2014er-Williams genauer unter die Lupe genommen hat, sorgt damit für eine grosse Enttäuschung beim aktuellen Stammfahrer Felipe Massa. Der Brasilianer, der aus dem kurzen Ruhestand geholt wurde, um Ende 2016 den zu Mercedes abgewanderten Finnen Valtteri Bottas zu ersetzen, will gerne noch ein Jahr für das Williams-Team Gas geben.
Der elffache GP-Sieger hatte vor dem Rennen in Austin noch gestanden, er hoffe bis zu seinem Heimrennen in São Paulo am 12. November Klarheit über eine mögliche Fortsetzung seiner GP-Karriere zu haben. Kein Wunder, schliesslich hatte er sich 2016 noch tränenreich vor heimischer Kulisse verabschiedet – nur um wenige Wochen später in den GP-Zirkus zurückzukehren. Das will er nicht wiederholen. Dass er bei einer Absage von Williams in GP-Rente gehen wird, steht hingegen fest. Denn Massa bestätigte im Fahrerlager von Texas, dass er mit keinem anderen Formel-1-Team Gespräche führe.
Auf seine Chance hofft auch Mercedes-Junior Pascal Wehrlein. Der Deutsche kennt die Situation, sich lange gedulden zu müssen. Im vergangenen Jahr wurde er lange als Nachfolger für den zurückgetretenen Weltmeister Nico Rosberg gehandelt, doch am Ende unterschrieb er beim Sauber-Rennstall. Dort ist 2018 offenbar kein Platz mehr für ihn – zumindest, wenn es nach Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff geht.
Der Wiener erklärte in seiner Presserunde in Austin: «Ich glaube, die letzte Möglichkeit ist noch bei Williams. Ihr wisst alle, dass dort verschiedene Piloten in Erwägung gezogen werden. Aber wir können nicht mehr tun. Es kommt der Punkt, an welchem ein Fahrer auf eigenen Beinen stehen muss.»