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Marchionne: Viel Lob für Vettel, Ausstiegs-Drohung!

Von Mathias Brunner
Sergio Marchionne

Sergio Marchionne

​Ferrari-Chef Sergio Marchionne verspottet Aussagen von Bernie Ecclestone, lobt Sebastian Vettel über den Klee und warnt Liberty Media: «Ferrari bleibt nicht um jeden Preis im GP-Sport.»

Der frühere Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone hat wieder mal mit Streichhölzern gespielt. In der italienischen Repubblica meinte der 87-Jährig: «Es war immer eine kluge Idee, Ferrari zu helfen. Und wir haben das immer durch die technischen Regeln gemacht.»

Ecclestone erklärte auch, Mercedes habe Ferrari technische Hilfe gespendet, damit die Italiener wieder konkurrenzfähiger würden.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff am Samstag in Mexiko: «Bernie ist der einzige Mensch, der von der anderen Seite der Welt eine Granate werfen kann, die dann punktgenau im Fahrerlager landet und explodiert. Ich liebe seine Geschichten! Um genau zu sein, vermisse ich es, wie er solche Stories streut, wie er Sitzungen durcheinander wirbelt und wie er Herrschen und Teilen zur Kunstform erhoben hat.»

Ferrari-Präsident Sergio Marchionne hat über die Provokation von Ecclestone weniger lachen können. «Ich glaube, das geht in die Kategorie reiner Unsinn», sagt der Spitzenmanager gegenüber motorsport.com. «Vielmehr sollte Ecclestone dafür dankbar sein, dass Ferrari immer dabei gewesen ist und mitgeholfen hat, den Sport zu solch einem enormen Business zu machen.»

Marchionne spricht auch über die Formel-1-Grossaktionäre Liberty Media, und er stellt in den Raum, dass Ferrari nicht um jeden Preis im GP-Sport bleiben werde. In der Gazzetta dello Sport hält Marchionne fest: «Wenn sich der Sport in die richtige Richtung entwickelt, dann sind wir offen, über alles zu reden. Aber wenn aus dem Sport eine Art Supermarkt werden soll, dann interessiert mich das nicht die Bohne.»

«Die Formel 1 gehört fest zur Geschichte von Ferrari. Und ich werde alles tun, um die Position von Ferrari im Sport zu schützen und zu wahren. Aber wir bleiben nicht um jeden Preis und auch nicht aus rein geschäftlichen Gründen. Die Formel 1 hat etwas Edles, etwas Nobles, das ist kein Sport wie jeder andere, wir wollen das bewahren helfen, und es sollte hier nicht nur rein ums Geschäft gehen.»

Auch wenn es mit dem Titel nichts geworden ist, erhält Sebastian Vettel von Marchionne viel lob: «Die Quali-Runde in Mexiko war grandios. Vettel ist ein phänomenaler Fahrer, und wenn ich nicht wüsste, dass er Deutscher ist, ginge er glatt als Italiener durch – denn er ist ein recht gefühlsbetonter Bursche, dem hin und wieder auch mal die Emotionen durchgehen.»

Zur Saison 2018 sagt Marchionne: «Wir haben zu Beginn des Jahres 2017 schon mit dem Projekt 2018 begonnen. Wir müssen aus den Fehlern dieser Saison die richtigen Lehren ziehen.» Und dann kann Ferrari auch im nächsten Jahr Mercedes herausfordern.

Marchionne weiter: «Ich habe mich vor kurzem mit Mercedes-Chef Dieter Zetsche unterhalten. Auch wenn wir Rivalen sind – wir sind gleichzeitig auch Freunde, und selbst er musste zugeben, dass wir in diesem Jahr etwas Pech gehabt haben. Wenn die Rennen in Asien günstiger verlaufen wären, dann hätten die Dinge in Mexiko auch anders aussehen. Wir wollen die letzten Rennen erhobenen Hauptes beenden, um dann ideal vorbereitet in die neue Saison zu gehen.»

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