Ross Brawn über Ferrari und Vettel: WM-Format ist da
Sebastian Vettel und Ross Brawn
In einem Bulletin, das die Formel 1 nach jedem Rennen herausgibt, äussert sich der Engländer Ross Brawn über das Geschehen im Rahmen des Grossen Preises von Brasilien. Brawn, bei «Formula One Management» für die Entwicklung des Formel-1-Sports zuständig und langjähriger Technikchef von Ferrari, freut sich über den feinen Sieg von Sebastian Vettel.
«In Interlagos hat Sebastian Vettel einmal mehr bewiesen, dass Ferrari alle Zutaten besitzt, um WM-Format zu haben. Vettel hat eine Durststrecke beendet, die seit dem Ungarn-GP anhielt, also noch vor der Formel-1-Sommerpause begann. Aus einer Vielzahl von Gründen ist es in den Rennen zwischen Ungarn und Brasilien nicht gelungen, das Optimum aus den Möglichkeiten zu machen – doch während der ganzen Zeit hatte Ferrari ein konkurrenzfähiges Fahrzeug.»
«Dieses Mal jedoch sind alle Puzzle-Teilchen ans richtige Ort gelegt worden: Fahrer, Auto, Standfestigkeit, alles hat gepasst. Das hatte sich schon am Samstag angedeutet, als Sebastian die Pole-Position wirklich nur um einen Wimpernschlag verpasste gegen Valtteri Bottas.»
«Vettel hat mit einem perfekten Start den Grundstein zum GP-Triumph gelegt. Nachdem er in Führung gegangen ist, schien er jederzeit die Kontrolle über dieses Rennen zu haben. Auch wenn die Gegner, angeführt von Bottas, immer in der Nähe blieben.»
«Mit seinem 47. Sieg hat Vettel den Vorsprung im WM-Klassement auf Valtteri Bottas erhöht, auf 22 Punkte. Das bedeutet so gut wie sicher den zweiten Rang in der Weltmeisterschaft. Ich könnte mir vorstellen: Den Statistikern ist das wichtiger als ihm selber.»
«Jedoch sind der Sieg und dieser zweite Rang ganz wichtig – und zwar als Moral-Turbo für den Rennstall. Es ist immer beflügelnd für ein Team, wenn mit einem Erfolgserlebnis in den Winter gegangen werden kann. In Abu Dhabi haben Vettel und Ferrari dazu noch einmal die Gelegenheit. Allerdings trachten auch Mercedes und Red Bull Racing nach diesem Erfolg, daher erwarte ich einen tollen Kampf um den Sieg beim WM-Finale in Arabien.»