Sebastian Vettel: Highlight Monaco, Tiefpunkt Baku
Sebastian Vettel in Abu Dhabi
Der vierfache Formel-1-Champion Sebastian Vettel hat weggesteckt, dass er kein fünffacher Weltmeister geworden ist. Am Sonntagabend in Mexiko war der Heppenheimer sichtlich geknickt, in Abu Dhabi wirkt Vettel frisch und munter und bester Laune: «Ich fühle mich prima. Abu Dhabi ist ein besonderes Rennen, für mich sowieso, weil ich hier 2010 meinen ersten Titel einfahren konnte. Wir haben ein gutes Auto und können vorne mitfahren.»
Als Höhepunkt des Jahres sieht Vettel «den Sieg in Monte Carlo. Der Monaco-GP an sich ist schon ein Highlight, und wenn du dort gewinnen kannst, dann ist das doppelt schön.»
In guter Erinnerung hat Vettel auch «die erfolgreiche Attacke gegen Valtteri Bottas in Spanien, das Duell mit Daniel Ricciardo in Shanghai. Dann gab es im zweiten Saisonteil einige Rennen, wo ich von hinten nach vorne stürmen musste. Ich kann mich jetzt nicht an jedes einzelne Überholmanöver erinnern, aber einige waren schon spektakulär.» Vettel grinst: «Das Ziel für 2018 besteht darin, nicht so viele Autos überholen zu müssen!»
«Wir haben in Brasilien gesehen: Wenn alles zusammenpasst, dann können wir weiterhin gewinnen. Was uns nach der Sommerpause ja nicht mehr so oft gelungen ist, da wir uns teilweise selber im Weg standen – wie alle wissen.»
«Am Speed des Ferrari gab es nie Zweifel, aber es ist natürlich eine Erleichterung, wenn dann wie in Interlagos auch mal wieder die Bestätigung kommt.»
Am anderen Ende der Wohlfühlskala: Baku. Vettel: «Da war es rückblickend unnötig, Punkte wegzuschmeissen.»
Vettel ist so gut wie sicher WM-Zweiter. Um noch einen Platz zurückzufallen, müsste Bottas gewinnen und Sebastian gleichzeitig Neunter oder Zehnter werden oder gar leer ausgehen. Seb: «Das Ziel ist ganz klar – wir wollen dieses Rennen gewinnen. Damit gibt es dann auch keine Fragen mehr in Sachen WM-Platz. Rang 2 ist durchaus wichtig, denn das liest sich einfach schöner als Dritter.»
«Es ist zudem immer sehr schön, wenn du mit einem Erfolgserlebnis in den Winter gehst. Ein positiver Schlusspunkt ist fürs ganze Team wichtig. Danach kommt die rennfreie Phase, da blickst du lieber auf ein gutes Ergebnis als auf ein weniger gutes.»
Vettel über Abu Dhabi: «Der Kurs ist nicht die anspruchsvollste Strecke, was die körperliche Anstrengung angeht. Das Timing beim Bremsen ist aber sehr wichtig. Die Piste ist breit und erlaubt verschiedene Linien, da musst du für dich herausfinden, welche am besten passt. Abu Dhabi ist auch eine Power-Strecke, ein Mix aus allem eigentlich. Du musst alle Puzzle-Teilchen an den richtigen Platz legen. Im Rennen ist das Überholen nicht ganz einfach, obschon wir hier lange Geraden haben. Unsere Chancen sind gut.»