Valtteri Bottas (Mercedes): «Teufel liegt im Detail»
Valtteri Bottas
Die bisherige Abu-Dhabi-Bilanz von Valtteri Bottas ist durchzogen. Rang 15 in der Saison 2013, dann sehr guter Dritter 2014, ohne Punkte 2015 (Platz 13), Ausfall im vergangenen Jahr. Aber das war alles vor der Ära Mercedes.
Valtteri Bottas: «Die Piste ist eher durchschnittlich, was den Schwierigkeitsgrad angeht. Aber ich mag es, wie wir in die Nacht hineinfahren.»
Bottas hat nur noch eine mathematische Chance, Sebastian Vettel den zweiten Schlussrang wegzuschnappen – dazu müsste der Rennfahrer aus dem 15.000-Menschen-Dorf Nastola das WM-Finale gewinnen, und Vettel dürfte gleichzeitig nicht mehr als zwei Punkte holen. Das ist möglich, aber wenig wahrscheinlich.
Bottas hat gesagt: «Zwei Siege in diesem Jahr, das ist mir zu wenig. Ich hätte öfter gewinnen müssen.» Sieg Nummer 3 (nach Russland und Österreich) würde die Bilanz ein wenig aufhübschen.
In Abu Dhabi meint der 28-Jährige: «Wenn ich die Bilanz dieses Jahres anschaue, dann geht das ständig hoch und runter. Klar gab es sehr schöne Momente wie die erste Pole-Position, damals in Bahrain, oder wie der erste Sieg in Russland. Aber es gab auch viele Enttäuschungen. Wichtig ist mir: Ich hatte in diesem Jahr extrem viel zu lernen. Und ich finde, ich habe es geschafft, ein besserer Fahrer zu werden. Ich habe auch sehr viele Erfahrungen gemacht, die mir in den kommenden Jahren helfen werden. Gleichzeitig muss ich auch sagen – Lewis ist mit dem gleichen Auto Weltmeister geworden und hat so viele Rennen mehr gewonnen als ich. Das zeigt, wozu der Wagen fähig gewesen ist.»
Auf die Frage nach den schwierigen Momenten meint Bottas: «Der Teufel liegt in der Formel 1 immer im Detail. Ich muss es einfach lernen, konstanter zu sein, egal unter welchen Bedingungen. Wenn ich das schaffe, dann kommen auch die Ergebnisse. Generell gilt – du lernst am meisten an jenen GP-Wochenenden, an welchen du Schwierigkeiten hast. Ich kann damit gut leben. Ich bin ein Mensch, der sich ständig verbessern will, auf und neben der Rennstrecke.»
Highlight des Jahres: «Mein Sieg in Sotschi. Ich habe mehr als 80 Rennen gebraucht, um endlich einen Formel-1-Sieg zu schaffen. Das war ein ganz besonderer Moment, den ich nie vergessen werde. Gleichzeitig hat mich dieser Sieg aber auch hungriger gemacht. Wenn du einmal von diesem Gefühl gekostet hast, dann willst du das erneut erleben.»
Bottas wird gefragt, welche Auswirkungen die neue Formel-1-Führung 2017 gehabt habe. Der Finne meint: «Es ist ein wenig lockerer geworden, das Fahrerlager scheint mir offener geworden zu sein. Ich erkenne auch auf den Tribünen mehr Fans, besonders bei den europäischen Rennen. Eine Fahrerpräsentation wie in Texas, mit Michael Buffer, der Stimme des Boxsports, ist natürlich immer Geschmackssache. Aber das Echo unter den Fans weit weitgehend positiv, und es ist wichtig, dass wir auf sie hören.»