Sebastian Vettel (Ferrari): «Feuer brennt lichterloh»
Sebastian Vettel nach seinem Sieg in Brasilien
Es gibt Rennwochenenden, da reist ein Formel-1-Pilot automatisch mit einem Lächeln auf den Lippen an. Abu Dhabi ist für Sebastian Vettel ein solches Wochenende. Hier hat er sich 2010 zum jüngsten Formel-1-Champion gemacht. Als der Ferrari-Kommandostand das Rennen von Fernando Alonso zunächst auf Red Bull Racing-Fahrer Mark Webber ausrichtete und Vettel aussen vor liess, zudem versauerte der Spanier danach hinter der Renault-Mauer von Vitaly Petrov, ein taktisches Desaster. Vettel sagte Dankeschön.
Auf dem Yas Marina Circuit hat Vettel drei Mal gewinnen können, bei der GP-Premiere in Abu Dhabi 2009, danach wie gesagt 2010 sowie auch 2013. Was Vettel noch fehlt: Ein Abu-Dhabi-Sieg in Rot.
Und ein WM-Titel in Rot. Das hat Vettel in diesem Jahr verpasst. Im Fahrerlager der arabischen Rennstrecke blickt der 47fache GP-Sieger: «Wenn wir auf 2018 nochmals so einen Schritt nach vorne machen wie von 2016 auf 2017, dann sieht es gut aus. Nein, das war jetzt ein Witz.» Dann zwinkert Vettel: «Aber bekanntlich machen wir Deutsche ja nie Witze.»
«Was ich eigentlich damit sagen will. Wir dürfen wirklich stolz darauf sein, welche Fortschritte wir erzielt haben, beim Chassis wie beim Motor. Den grössten Teil der Saison 2017 über durften wir uns Titelhoffnungen machen, was dann vorgefallen ist, dagegen war nicht viel zu machen. Aber ich glaube, wir haben unsere Lektionen gelernt, und das werden wir 2018 umsetzen.»
«Das Niveau 2018 wird mindestens so hoch sein wie in diesem Jahr. Mercedes wird so stark sein wie immer. Mit Red Bull Racing ist ebenfalls zu rechnen. Aber bei allen Mitarbeitern in Maranello brennt das innere Feuer lichterloh. Wir werden über den Winter hart arbeiten, wir haben alle Zutaten, um Weltmeister zu werden, personell und auch in Sachen Ressourcen.»
Was gab 2017 den Ausschlag für Hamilton und gegen Vettel? Seb: «Lewis hat weniger Fehler gemacht, daher war er der bessere Mann und hat den Titel verdient gewonnen.»
Wenn wir schon bei Superlativen und Auszeichnungen sind. Die Frage taucht auf, welche Preise es noch geben sollte in der Formel 1. Vettel überlegt: «Hm, sehen wir mal, ich sollte einen Preis erhalten für das Überholmanöver des Jahres und für Persönlichkeit des Jahres.» Dann muss Sebastian anfangen zu lachen, wenn er als Anspielung an Baku sagt: «Ich fürchte, den Fairplay-Preis des Jahres werde ich wohl nicht erhalten.»