Haas-Chef Günther Steiner: Giovinazzi-Einsatz negativ
Der US-amerikanische Formel-1-Rennstall des Unternehmers Gene Haas hat die zweite GP-Saison auf Schlussrang 8 abgeschlossen, so wie im Debütjahr 2016. Haas kam auf 47 WM-Zähler und hatte das Potenzial, den sechsten Platz in der Konstrukteurs-Wertung an Land zu ziehen – denn Renault (57 Punkte) und Toro Rosso (53) waren durchaus in Reichweite.
Als Teil der engen Partnerschaft zwischen Haas und Ferrari hat der 23jährige Antonio Giovinazzi für Haas an sieben Freitagtrainings teilgenommen. Zuvor hatte der italienische GP2-Gesamtzweite von 2016 (hinter Pierre Gasly) bei Sauber in Australien und China den verletzten Pascal Wehrlein ersetzt. In Melbourne ins kalte Wasser geschmissen, schlug sich Giovinazzi «down under» sehr gut und wurde solider Zwölfter. Danach schrottete er in Shanghai zwei Mal seinen Sauber.
Bei Haas blickt Teamchef Günther Steiner so auf die Einsätze seines Landsmannes zurück, wie er dem dänischen Ekstra Bladet sagte: «Ich glaube nicht, dass die Einsätze unseren Fahrern geholfen haben. Ich kann nicht sagen, wie negativ das war, aber es war nicht positiv. Was im kommenden Jahr geht, weiss ich nicht, wir haben noch nicht geredet.»
Fiat/Chrysler-Konzernchef Sergio Marchionne wollte Giovinazzi für 2018 als Stammfahrer unterbringen. Zunächst versuchte er es bei Haas. Der Südtiroler Steiner weiter: «Sie haben gefragt. Aber sie setzten uns nicht unter Druck. Wir haben ihnen schnell klargemacht, dass wir mit Romain Grosjean und Kevin Magnussen unsere beiden Fahrer für 2018 haben. Das war also ziemlich unkompliziert.»
Marchionne wollte dann die beiden Ferrari-Junioren Charles Leclerc in den Alfa Romeo-Sauber setzen. Der Monegasse Leclerc wird tatsächlich im März 2018 in diesem Auto sein GP-Debüt geben, aber Sauber-Teamchef Fred Vasseur wollte Marcus Ericsson behalten. Für Giovinazzi bleibt nur die Rolle des Reservisten. Er ist offizieller Test- und Ersatzfahrer von Alfa Romeo-Sauber und soll für den Schweizer Rennstall an sechs Freitagtrainings teilnehmen.
Oft gestellte Frage: Wer fährt für Ferrari, sollte Sebastian Vettel oder Kimi Räikkönen nicht einsatzfähig sein? Dann würde Charles Leclerc in den Ferrari geholt, und Giovinazzi würde sein Sauber-Cockpit übernehmen.