Robert Kubica auf Bewährung: 1 Mio Dollar pro Rennen
Robert Kubica bei den Testfahrten in Abu Dhabi
Mitte Dezember hat Williams Druck vom Kessel genommen: In der vielbeachteten Diskussion um den 2018er Stallgefährten von Lance Stroll werde es bis Januar nichts zu verkünden geben. Zuvor hatte sich verdichtet, dass der 22jährige Moskauer Sergey Sirotkin seinen zehn Jahre älteren Rivalen Robert Kubica ausgebremst habe. Weil der Russe beim Abu-Dhabi-Test schneller als der Pole war und weil Sirotkin mehr Geld mitbringe. Die Rede ist von 17 Millionen Euro russischer Geldgeber.
Für Kubica sprach die enorme Erfahrung: Niemand wird in Abrede stellen, dass der WM-Vierte von 2008 mehr Erfahrung beim Entwickeln eines Formel-1-Renners hat als Sirotkin. Aber was nützt das, wenn der letzte Speed fehlt?
Die russische Tass hat die Verpflichtung als vollzogen verkündet, aber dann meldete sich Artur Kubica zu Wort, der Vater des Kanada-GP-Siegers von 2008: «Wir kämpfen immer noch darum, Robert zu Williams zu bringen. Nicht alles ist verloren. Wir unternehmen alle Schritte, um Williams davon zu überzeugen, auf Robert zu setzen.»
Williams muss nichts überstürzen: Keiner der Kandidaten hat eine bessere Alternative. Es hiess, die Verzögerung sei lediglich entstanden, weil mit Sirotkin noch Vertragsdetails geklärt werden müssten. Zyniker verbreiten, das Zögern solle von den Geldgebern noch mehr Dollar lockermachen.
Nun nimmt die Kubica-Williams-Sirotkin-Saga eine skurrile Wendung: Der TV-Sender MTV hat berichtet, der Hintergrund für die Verzögerung sei ein ganz anderer.
Im finnischen Fernsehen wird behauptet: Das Management von Kubica – der Italiener Alessandor Alunni Bravi und Formel-1-Champion Nico Rosberg – hätten Williams ein ungewöhnliches Angebot gemacht. Kubica solle die ersten sieben Rennen bei Williams für 1 Million Dollar pro WM-Lauf Mitgift fahren und unter Bewährung. Überzeugt der Pole bei den Rennen in Australien, Bahrain, China, Aserbaidschan, Spanien, Monaco und Kanada nicht, dann steige ab dem Grossen Preis von Frankreich Sergy Sirotkin ein. Weil sich Williams das ernsthaft überlege, sei die Fahrer-Entscheidung auf Januar verschoben worden.
Williams äussert sich zu diesem Gerücht nicht.
Aber diese Variante würde zu den Worten von Marc Surer passen. Der Formel-1-Experte der deutschen Sky hatte schon Ende November gewittert, dies allerdings noch vor den Testfahrten von Abu Dhabi: «Aus dem Bauch heraus würde ich vorhersagen, dass Kubica in Australien 2018 am Start stehen wird. Aber ich würde mich nicht wundern, wenn es im Laufe der Saison zu einer Veränderung kommen würde. Letztlich hat Williams nichts zu verlieren. Sollte nach einigen Rennen klarwerden, dass es eben doch nicht geht, wird niemand Williams einen Strick daraus drehen. Sie werden immer das Team sein, das Kubica diese zweite Chance schenkte. Die Rückkehr von Robert Kubica wird für Williams und alle Sponsoren eine tolle Sache sein und für die Formel 1 eine Riesenstory. Egal wie es ausgeht.»