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Niki Lauda und Airline NIKI: Weiteres Vorgehen unklar

Von Rob La Salle
Niki Lauda

Niki Lauda

​Für Rennlegende Niki Lauda steht fest: Die Lufthansa blockiert eine mögliche Übernahme der zahlungsunfähigen Airline NIKI. Wie der 68jährige Wiener weiter vorgehen will, ist noch nicht klar.

Der 25fache GP-Sieger Niki Lauda ist verärgert. Der Formel-1-Champion von 1975, 1977 und 1984 fühlt sich bei seinen Bemühungen behindert, die insolvente Fluggesellschaft NIKI vor dem finanziellen Aus zu retten. Lauda, Aufsichtsrats-Chef des Mercedes-GP-Rennstalls, wirft den Lufthansa-Verantwortlichen vor, eine allfällige Übernahme zu blockieren, indem sie die Flugzeuge der von ihm gegründeten Airline nicht herausgeben. Im Interview mit der Bild am Sonntag schimpfte die Formel-1-Ikone: «Das ist ein durchschaubares Spiel. Ohne Flugzeuge ist die Airline nichts wert. Lufthansa will NIKI zerstören. Findet sich kein neuer Investor, werden die Start- und Landerechte auf die verbliebenen Airlines an den jeweiligen Flughäfen aufgeteilt. So erhält Lufthansa, was sie will. Und das gratis», erklärte Lauda.

Ein Lufthansa-Sprecher dementierte eine solche Vorgehensweise postwendend. Es sei klar geregelt, dass die EU-Kommission ihr schon während der Prüfphase ausnahmsweise erlaubt habe, Niki-Jets zu erwerben – und zwar im Interesse einer Aufrechterhaltung des Flugbetriebs. Nur so habe die Überlebensfähigkeit der Niki sichergestellt werden können. Falls die Übernahme durch Lufthansa nicht genehmigt würde, sei vereinbart gewesen, dass gekaufte oder geleaste Flugzeuge einem Erwerber zu Marktkonditionen zur Verfügung gestellt werden müssen. Selbstverständlich werde sich die Lufthansa-Gruppe an diese Vorgaben halten.

Niki Lauda will nun Anfang dieser Woche festlegen, wie er weiter vorgehen möchte.

NIKI-Insolvenzverwalter Lucas Flöther ist weiter optimistisch, dass die Rettung der Fluglinie gelingen kann. «Ich schliesse aus der grossen Nachfrage im Investorenprozess, dass die Chance für eine Rettung von Niki gut ist – trotz des grossen Zeitdrucks», sagte er am Montag gegenüber der «Süddeutschen Zeitung».

Flöther weiter: «Wir haben zunächst eine Sieben-Tages-Frist, die aber von den österreichischen Behörden auch noch bis nach den Feiertagen verlängert werden könnte.» Nach Firmengründer Niki Lauda, dem Reiseveranstalter Thomas Cook und dem Billigflieger Ryanair warf ein Bieterkonsortium um den Berliner Logistiker Zeitfracht und die Wartungsfirma Nayak am Wochenende den Hut in den Ring.

Die 2003 von Niki Lauda gegründete und 2011 an Air Berlin verkaufte NIKI musste Insolvenz anmelden, nachdem die Lufthansa die bis dahin geplante Übernahme der Airline nach Bedenken der EU-Kommission wegen der Wettbewerbslage im Luftverkehr abgesagt hatte. Mitte vergangener Woche stellte NIKI den Flugbetrieb ein.

Rund 1000 Mitarbeiter bangen um ihren Arbeitsplatz, rund 840 davon in Österreich.

Auch bei den Passagieren herrscht Ungewissheit. 40.000 Tickets haben durch das Grounding über Nacht ihre Gültigkeit verloren. Wer direkt bei NIKI gebucht hat, muss sich keine Hoffnungen auf Rückerstattung machen – wie bei Air Berlin ab August.

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