Fernando Alonso: Mit McLaren-Renault auf Siegerpodest
Pedro de la Rosa (links) mit Carlos Sainz junior, Fernando Alonso und Carlos Sainz senior
Pedro de la Rosa hat in der Formel-1-Weltmeisterschaft 105 Grands Prix bestritten, 2006 wurde er WM-Elfter. Von 2003 bis 2011 war er McLaren-Testfahrer, anschliessend engagierte ihn Ferrari – nicht zuletzt auf Drängen seines Kumpels Fernando Alonso.
Unfassbar: Seit Alonso Ferrari Ende 2014 verlassen hat und zu McLaren zurückkehrte, stand er nie mehr auf dem Siegerpodest! Sein letzter Podestplatz: Ungarn 2014, als Zweiter hinter Sieger Daniel Ricciardo. Sein letzter Sieg: Barcelona 2013. Die letzte Pole-Position: Hockenheim 2012!
Dennoch: Wann immer Fachleute aufgefordert werden, die beste Handvoll Formel-1-Fahrer zu nennen, ist Fernando Alonso dabei.
Auch Pedro de la Rosa ist davon überzeugt, dass sein Landsmann nichts von seinen Fähigkeiten eingebüsst hat, wie der Barcelonese gegenüber der As sagt: «Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass Fernando einer der Besten ist. Und zwar einer der Besten aller Zeiten. Ich muss zugeben, ich bin vielleicht nicht die richtige Person, die das gefragt werden sollte, weil ich nicht objektiv bin. Aber für mich steht dennoch fest – Fernando und auch Lewis Hamilton gehören zu den ganz Grossen.»
Der langjährige Ferrari-Technikchef Ross Brawn, heute in Diensten von Formel-1-Grossaktionär Liberty Media, spricht vielen Fans und Fachleuten aus dem Herzen: «Schau dir an, was derzeit mit Fernando Alonso passiert. Ich finde es frustrierend, ein so gewaltiges Talent in durchschnittlichen Autos zu erleben. Er hat nur zwei WM-Titel erobern können, und für einen Piloten seines Talents ist das ein Hohn.»
De la Rosa meint: «In diesem Sport spielen das Auto und andere Einflüsse so grosse Rollen. Wenn es eine Messlatte gibt, dann ist das nur der eigene Stallgefährte. Und da hat Fernando alle nach Strich und Faden verblasen, mit einer Ausnahme – Lewis Hamilton. Und Fernando ist nicht gegen Schnecken gefahren: Button, Vandoorne, Räikkönen, Massa, Fisichella. Die Überlegenheit, die er gegen solche Fahrer zeigte, beweist – Alonso hat etwas Besonderes. In der Formel 1 ist es so: Mit einem dominanten Auto könnte so mancher Fahrer einen Titel holen. Aber mit dem zweitbesten Wagen Champion zu werden, das können nur Fahrer wie Alonso oder Hamilton.»
Klar behaupten Alonso-Fans: Mit dem Ferrari von Sebastian Vettel wäre 2017 Fernando Weltmeister geworden. Pedro de la Rosa relativiert: «Wer weiss das schon? Das ist alles nicht so einfach. Du kannst ein noch so zuverlässiges Auto haben, wenn es dich im entscheidenden Moment im Stich lässt oder der Fahrer versagt, so wie Vettel in Baku, dann ist die Chance eben vertan.»
De la Rosa ist zuversichtlich, dass wir Fernando Alonso 2018 wieder auf einem Siegerpodest erleben werden: «McLaren hat 2017 einen grossen Schritt nach vorne getan, ich glaube, wir werden in den kommenden Jahren mit Renault ein starkes McLaren erleben. Ich glaube, wir könnten ihn sogar mehrfach auf dem Podest sehen. Der Schlüssel dazu heisst Renault. Klar hängt ein gutes Rennen immer von tausend Faktoren ab, doch der wichtigste ist der Motor, den Renault für 2018 baut.»