Helmut Marko: «Fans sollten im Mittelpunkt stehen»
Helmut Marko: «Die Fans sollten locker nachvollziehen können, was Sache ist»
Ab 2021 sollen in der Formel 1 neue Motoren brummen, deshalb wird bereits jetzt darüber diskutiert, wie diese aussehen sollen. Diese Gespräche entwickeln sich gemäss Red Bull-Motorsportberater Helmut Marko in die richtige Richtung. Der Grazer erklärt im Gespräch mit Formula1.com: «Es geht in die richtige Richtung, und es ist klar, dass es nicht so weitergehen kann, wie bisher.»
«Die Regeln sind zu kompliziert», ist sich Marko sicher, und fordert, dass bei der Ausarbeitung des neuen Regelwerks die Interessen der Fans im Mittelpunkt stehen sollten: «Die Fans sollten entscheiden, sie sollten locker nachvollziehen können, was Sache ist, und das ist mit den aktuellen Regeln leider nicht möglich.»
In diesem Punkt dürften auch die Teamchefs der Konkurrenz dem 74-Jährigen zustimmen. Bei der Frage, wie der neue Motor genau aussehen soll – etwa, ob weiterhin eine MGU-H-Einheit zum Einsatz kommen soll – gehen die Meinungen aber weit auseinander. Marko zeigt Verständnis dafür: «Natürlich kann ich Toto Wolffs Ansicht nachvollziehen: Wenn er seinen Motor verliert, dann geht auch der grösste Teil seines Vorteils flöten. Deshalb kämpft er dagegen an.»
«Wie der Kampf enden wird? Ich denke, wir werden technisch einfachere Antriebseinheiten haben, die weniger kosten und mehr Sound produzieren. Wir bewegen uns in diese Richtung», fügt der ehemalige Rennfahrer an – und lässt damit viele Fan-Herzen höher schlagen.
Denn die 1,6-Liter-V6-Turbo-Hybride, die aktuell zum Einsatz kommen, erfreuen sich seit ihrer Einführung zum Saisonstart 2014 weder bei den Fahrern noch bei den meisten GP-Anhängern grosser Beliebtheit – einer der Hauptkritikpunkte ist dabei der Sound. Und die Motoren-Kunden im Feld beklagen sich über die hohen Kosten der komplexen Triebwerke, die unabhängige Hersteller davon abhalten, in die Königsklasse einzusteigen.