Toto Wolff erwartet WM-Titelkampf von Valtteri Bottas
2017 war für Valtteri Bottas ein sehr aufregendes Jahr, das auf der Strecke jedoch nicht ganz nach Wunsch verlief. Der ehrgeizige Finne wechselte vom Williams-Cockpit in den Silberpfeil – und damit in ein titelfähiges Auto, mit dem er allerdings nur WM-Dritter wurde. Seine erste Saison bei Mercedes verlief denn auch gemäss Eigenaussage «enttäuschend».
Die Titelkrone ging an Bottas’ Stallgefährten Lewis Hamilton, der sich im Duell mit Ferrari-Star Sebastian Vettel durchsetzte und seinen vierten Gesamtsieg in der Formel-1-WM feiern durfte. Auf seinem Weg dazu sammelte der 32-jährige Brite neun GP-Siege und 363 WM-Punkte – während sein Teamkollege «nur»drei Siege und 305 WM-Zähler holte.
Das lag nicht zuletzt daran, dass Bottas nach der Sommerpause eine kurze Formkrise durchstehen musste, während Hamilton an seiner Seite aufdrehte: Der 62-fache GP-Sieger entschied fünf der letzten neun Saisonläufe für sich, Bottas durfte in der gleichen Zeitspanne bloss einmal aufs höchste Podesttreppchen: Beim Saisonfinale in Abu Dhabi.
Doch weil der 28-Jährige das vergangene Jahr mit einer fehlerlosen Darbietung abschloss, blickt sein Chef Toto Wolff zuversichtlich auf die anstehende Saison. Im Gespräch mit dem Kollegen von ESPN betont der Motorsportdirektor der Silberpfeile: «Wir haben einige Highlights in Sotschi und Österreich gesehen, doch nach der Sommerpause kam Lewis sehr stark zurück, während Valtteri einen Rückschritt machte.»
Und auf die Frage, ob Bottas in diesem Jahr um den Titel kämpfen muss, erklärt Wolff: «Genau das muss er.» Der 45-Jährige erzählt auch: «Er ist der erste, der sich beweisen will. Er weiss, welche Schwächen er im vergangenen Jahr hatte und wo seine Stärken lagen. Ich kenne Valtteri nun schon seit zehn Jahren, seit er damals als Knirps im Winter in meinem Büro aufgetaucht ist, nur im Pullover, ohne Jacke und ohne Vater, der ihn begleitet.»
«Er hat einen eisernen Willen und es besteht keinerlei Zweifel daran, dass wir in diesem Jahr einen besseren Valtteri erleben werden», stellt Wolff klar. «Er ist ein Finne, mit dieser Gib-niemals-auf-Mentalität, die der Finne unter Sisu versteht, und ich denke, dass er an der Seite des gegenwärtig besten Formel-1-Fahrers viel gelernt hat.»