Nelson Piquet: Fernando Alonso ist ein Unruhestifter
Nelson Piquet eckt gerne an. Der Formel-1-Champion von 1981 und 1983 (mit Brabham) sowie von 1987 (mit Williams) erzeugt immer wieder mit kontroversen Aussagen Wirbel.
Seinem früheren Pistenrivalen Ayrton Senna unterstellte er einmal, sich eher für Männer zu interessieren. Daraufhin war in Brasilien die Hölle los. Über die Gattin von Nigel Mansell meinte Piquet, sie sei unansehnlich. Das fanden viele Briten überhaupt nicht komisch.
Manchmal ist Piquets Humor voll kindlichem Übermut, manchmal geht es nur ums Provozieren, egal wie sehr er damit Menschen verletzt.
Der erste Turboweltmeister, 1983 im Brabham-BMW, liess an der heutigen Fahrergeneration kein gutes Haar. Der 23fache GP-Sieger meinte schlicht, man könne ein vollendeter Dummkopf sein und keine Ahnung von der Technik seines Autos haben und könne gleichwohl schnell fahren. Man müsse nur darauf achten, keine Fehler zu machen.
Das wiederum brachte Nelsons Landsmann Felipe Massa auf die Palme. Der GP-Veteran schnaubte: «Das kann man doch nicht vergleichen. Damals steckte die Aerodynamik in den Kinderschuhen, kein Fahrer musste etwas über Elektronik wissen, gesprochen wurde mit den Technikern nur, wenn der Pilot an der Box war. Was mussten die Piloten denn damals alles an Bord tun während des Fahrens? Und worum müssen wir uns nun ständig kümmern? Damals hast du gelenkt, Gas gegeben, gebremst, gekuppelt, geschaltet, aus. Wir hingegen verstellen selbst in den Kurven Einstellungen des Fahrzeugs, das sind doch zwei komplett unterschiedliche Welten.»
Piquet ist das einerlei. Der 204fache GP-Teilnehmer lässt sich den Mund nicht verbieten. Jüngstes Beispiel: ein Interview beim brasilianischen Fernsehsender La Sexta, das im Rahmen der Autosport-Feier im Dezember 2017 augezeichnet worden ist. Da ledert Nelson über Fernando Alonso ab und zwar tüchtig.
«Fernando hätte die Chance gehabt, fünf WM-Titel zu gewinnen. Aber die Wirklichkeit sieht so aus – wo immer Fernando ist, da ist auch ein Schlamassel. Er ist ein phantastischer Fahrer, aber er ist auch ein Unruhestifer, und am Ende verlassen die Leute das Team.»
«Wir er mit seinem Team arbeitet, das ist aus politischer Perspektive schlecht. Wenn du zu einem Rennstall kommst, dann musst du geduldig sein und mit den Menschen zusammenarbeiten. Dann kommen die Siege. Aber er will immer sofort alles, und das ist einfach nicht der klügste Weg.»