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Robert Kubica (Williams): Comeback nur verschoben

Von Rob La Salle
​Fans und Fachleute glauben: 20 Millionen Euro Mitgift haben bei Williams entschieden, dass Sergey Sirotkin fährt und nicht Robert Kubica. Aber das ist nicht die ganze Wahrheit. Kubica hofft auf 2019.

Schon Mitte Dezember zeichnete sich ab: Williams fährt 2018 mit Lance Stroll (19) und Sergey Sirotkin (22), der Pole Robert Kubica (33) geht leer aus. Vor dem Jahreswechsel hatte der frühere Benetton- und Renault-Teamchef Flavio Briatore in einem seiner Facebook-Interviews festgehalten: «Es tut mir sehr leid, dass Kubica es nicht geschafft hat, Williams zu verführen. Ich habe mehrfach mit Nico Rosberg gesprochen. Ich weiss, dass alles versucht worden ist, aber der Russe bringt ein enormes Budget mit. Wir reden hier von zwanzig Millionen. Kubica konnte zwischen sieben und zehn Millionen aufbringen»

Briatore sagte, was viele Fans denken: Der Moskauer Sirotkin sitzt nur wegen des Geldes im Williams. Aber so einfach ist das nicht.
Williams-Technikchef Paddy Lowe beteuert: «Sergey hat das Team mit seinem Speed und seinem Talent überzeugt. Seine Aussagen über das Auto sind technisch fundiert, und seine Arbeitseinstellung ist beeindruckend.»

Kritische Zeitgenossen würden sagen: Natürlich muss Lowe das sagen. Aber die Vorkommnisse bei den Abu-Dhabi-Tests lassen auch den Rückschluss zu: Letztlich hat Robert Kubica nicht restlos überzeugt. Auf identischen Reifen war der Pole langsamer als der Russe. Hier konnte Sirotkin die grössere Erfahrung mit den 2017er Pirelli ausspielen. Besonders beim Schritt auf die weichen Mischungen konnte Kubica nicht so zulegen wie Sirotkin. In kleinem Kreis soll der Pole zugegeben haben, dass er sich mit dem Verhalten der Mailänder Walzen schwertut.

Oleg Sirotkin, der Vater des kommenden GP-Piloten, meint gegenüber der Nachrichtenagentur Tass: «Sergey war unterm Strich stärker, sowohl in der Rennsimulation als auch im Quali-Trimm. Er sass auch im Williams-Simulator. Seine Aussagen lagen deutlich über dem gewohnten Niveau junger Fahrer.»

«Williams hat viel Potenzial, um wieder zu wachsen. Gut, sie treten in der kommenden Saison mit zwei sehr jungen Piloten an, aber in einem oder zwei Jahren wird sich diese Wahl bezahlt machen. Dennoch wird es nicht einfach, Rang 5 in der Markenwertung zu halten. McLaren hat neu Renault-Motoren, und jeder weiss, dass McLaren eines der besten Chassis einsetzt. Renault wird wachsen, also auch schneller werden. Die Gegner von Williams sind daher McLaren, Renault und Force India.»

Was für Robert Kubica spricht: So ganz ziehen lassen wollte Williams den Rückkehrer doch nicht. Paddy Lowe: «Solche Verletzungen zu überwinden und wieder fit genug zu werden, um einen Formel-1-Renner zu fahren, das ist eine überaus bemerkenswerte Leistung. Die Erfahrung von Robert wird uns helfen, im Simulator und auch auf der Rennstrecke. Ich bewundere Robert seit vielen Jahren und bin froh, dass wir ihn haben.»

Robert Kubica hat sein Ziel nicht aus den Augen verloren, wieder Grands Prix zu fahren. Die Kilometer 2018 – beim Wintertest, bei Testfahrten innerhalb der Saison und auch im Rahmen von Freitagtrainings – sollen die Grundlage zum GP-Comeback werden. Wenn nicht 2018, dann eben 2019.

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