Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Zak Brown (McLaren): «Alonso bleibt so lange er will»

Von Mathias Brunner
​Neues Jahr, alte Geschichte: Der Wintertest läuft, und Fernando Alonso steht. Dieses Mal wurde der Spanier nicht wie in den letzten Jahren vom Honda-Motor im Stich gelassen, sondern von einer Radmutter.

Ironie der Geschichte nach knapp einem halben Testtag auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya: Der Wintertest läuft, Alonso steht, das kommt uns sehr bekannt vor.

Aber im Heck des Papaya-Renners von Fernando arbeitet nun ein Renault-Motor, nicht mehr der anfällige Honda-V6.

Anfällige Honda-Antriebseinheit? Vielleicht müssen wir da ein wenig umdenken. Alonso kam heute bisher auf nicht mal ein Dutzend Runden, Brendon Hartley im Toro Rosso-Honda fuhr bis zur Mittagspause sieben Mal so viel! Der Grund für die wenigen McLaren-Runden war nicht die Antriebseinheit, sondern ein Defekt an der Radmutter rechts hinten von Alonsos Wagen.

McLaren-Direktor Zak Brown: «Wir hatten ein Problem mit der Radmutter rechts hinten. Aber es handelt sich nicht um ein grundsätzliches Problem. Wir mussten einfach den ganzen Wagen reinigen, das hat gedauert.»

Brown weiter: «Das Team arbeitet ruhig, der Ausflug in den Kies hat daran nichts geändert. Wir sind Druck gewohnt und wissen, dass die Menschen von McLaren eine Menge erwarten. Das tun wir selber ja auch.»

«Klar wären wir gerne mehr gefahren, aber letztlich sind Testfahrten dazu da, Schwierigkeiten auszusortieren. Alle Rennställe haben früher oder später mit kleineren oder grösseren Problemen zu kämpfen. Ich könnte jetzt nicht wehklagen, dass uns das weit zurückwirft.»

Es klingt für McLaren nach drei Jahren Gemurkse mit den Japanern wie ein Hohn, wenn Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost über Honda sagt: «Ich gehe davon aus, dass wir mit Honda keine Schwierigkeiten haben werden.»

Zak Brown grinst: «Ich glaube, es wird keinen Rennstall geben, der ohne Schwierigkeiten bleibt. Und wenn wir auf die letzten Jahre zurückblicken, ist eine problemfreie Saison so gut wie ausgeschlossen. Wir wünschen Honda und Toro Rosso alles Gute, aber wir konzentrieren uns auf unser Programm. Und wir sind mit den Fortschritten sehr zufrieden.»

Der 46jährige Kalifornier ist sehr zufrieden damit, wie die Arbeit mit dem neuen Motorenpartner Renault läuft: «Wir geniessen die Zusammenarbeit und erleben die Kooperation als intensiv und eng. Es gab beim Einbau des Motors keine grösseren Probleme, das Roll-out in Spanien hat gut geklappt.»

«Die Stimmung im Team ist hervorragend. Ich spürte bei den Mitarbeitern auch das starke Verlangen, dass sie endlich wieder auf die Rennbahn gehen können. Und wer nicht vor Ort ist, verfolgt das Geschehen hier in Barcelona in Echtzeit zuhause im Werk von Woking mit», berichtet Brown.

Ex-GP-Pilot Marc Surer traut McLaren zu, den grössten Schritt nach vorne zu machen.

Was meint Zak Brown? Was wäre für den US-Amerikaner ein gutes Jahr? «Das hängt weitgehend davon ab, was die anderen Teams machen. Wenn ein Rennstall weiter fast alle Rennen gewinnt, muss das Ziel darin bestehen, auf das Siegerpodest vorzudringen. Wir haben uns nicht ein in Zahlen gefasstes Ziel mit Podestplatzierungen oder Punkten oder WM-Schlussrang gesetzt. Ich würde es eher so formulieren: McLaren muss wieder konkurrenzfähig sein. Was das am Ende bedeutet, das wird sich zeigen. Wir wollen am vorderen Ende des Feldes auftauchen.»

Ein spanischer Kollege will wissen, wie lange Fernando Alonso bei McLaren fahren werde. Zak meint: «Wir haben einen längerfristigen Vertrag unterzeichnet. Mehr will ich dazu nicht sagen. Aber ich spüre, wie zufrieden er bei uns ist. Wir haben zusammen grosse Pläne. Ich würde mir gerne vorstellen, dass er seine GP-Karriere bei uns beenden wird, aber McLaren auf immer verbunden bleibt. Er kann bei uns bleiben, so lange er Rennen fahren möchte.»

Barcelona-Test, Tag 1, Stand 14.00 Uhr

1. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,179 (60 Runden)
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:20,349 (58)
3. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF71H, 1:20,506 (60)
4. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:20,547 (73)
5. Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, 1:22,371 (72)
6. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:22,452 (46)
7. Romain Grosjean (F), Haas VF-18-Ferrari, 1:23,092 (32)
8. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 1:24,202 (10)
9. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:24,897 (41)
10. Nikita Mazepin (RU), Force India VJM11-Mercedes, 1:25,628 (22)

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