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Lewis Hamilton: «Die MotoGP-Jungs hassen uns»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

​Mercedes-Star Lewis Hamilton kritisiert nach dem Abschluss des ersten Wintertests die Entscheidung, Barcelona frisch zu asphaltieren: «Für mich ist das reine Geldverschwendung und ein Verlust an Charakter.»

Lewis Hamilton verblüfft uns immer wieder. Weil er ein herrlicher Querdenker bleibt. Fast alle Piloten haben sich sehr lobend über den neuen Asphalt auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya geäussert, denn die Spanier haben hier einen erstklassigen Job gemacht. Aber Lewis Hamilton ist mit der Entscheidung an sich unzufrieden.

Der Mercedes-Star erklärt: «Mir will nicht in den Kopf, wieso diese Rennstrecke einen neuen Asphalt erhalten musste. Generell halte ich das für Geldverschwendung. Für mich ist es so – je älter eine Pistenoberfläche, desto mehr Charakter hat sie. Also haben wir durch den neuen Asphalt sehr viele Besonderheiten der Barcelona-Bahn verloren. Leider ist das auf vielen Rennstrecken gemacht worden.»

«Ich schätze, das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass auf gewissen Strecken auch die MotoGP fährt. Die MotoGP-Jungs hassen uns, weil wir diese buckligen Strecken haben. Und wir rümpfen die Nase, weil wir wegen ihnen ständig diese riesigen Auslaufzonen und die neuen Pistenoberflächen erhalten!»

«Ich vergleiche das immer mit einem Haus. Wenn du ein neues Haus hast, dann ist das zwar schön, aber das Gebäude hat keinen Charakter. Charakter erhält es erst im Laufe der Jahre, wenn Menschen darin gelebt haben, wenn es leicht verwittert. Das mag ich. Ein frischer Asphalt hat keine Geschichte zu erzählen. Du weisst, dass einige Buckel weg sind, wo die Grössten des Sports schon drübergefahren sind. Daher mag ich Pisten, die ein wenig älter sind. Meine Kollegen nölen in den Fahrerbesprechungen ständig über Buckel, aber ich finde, das gehört zur Aufgabe eines Racers dazu – dass du eben Wege finden musst, diese Unebenheiten so zu fahren, dass dein Wagen nicht aus der Bahn geworfen wird. Das ist eine Herausforderung, auch was die Abstimmung des Autos angeht. Wenn du das alles wie mit einem Riesenbügeleisen glättest, dann finde ich das weniger interessant, weil es einfacher wird. Barcelona ist erheblich einfacher geworden.»

Wie ist Barcelon aus der Perspektive unter dem Halo? Ist das Fahren mit dem Titanbügel Lewis Hamilton schon in Fleisch und Blut übergangen? Lewis meint: «Wenn du auf die Bahn gehst, dann denkst du nicht daran. Die Sicht ist definitiv eingeschränkt, aber daran gewöhnst du dich. Wenn ich fahre, dann befasst sich mein Hirn nicht mit dem Halo, du fokussierst auf Punkte in der Ferne. Ich glaube, irgendwann werden wir überhaupt nicht mehr darüber nachdenken.»

Die ersten Erkenntnisse aus Barcelona deuten darauf hin: Es könnte eine Neuauflage des Duells zwischen Mercedes und Ferrari geben, mit der Unbekannten Red Bull Racing. Lewis Hamilton meint: «Mir wäre ein wenig mehr Konkurrenz ganz recht. Denn je mehr Hindernisse du überwinden musst, desto süsser ist dann der Erfolg. Du willst deinen Gegnern auf Augenhöhe begegnen, dann kannst du in die Waagschale werfen, was dich als Racer auszeichnet.»

Ein finnischer Kollege will wissen: Wird es für Lewis Hamilton schwieriger, Valtteri Bottas zu schlagen, wo doch der Finne ihm zum Schluss der Saison 2017 zwei Niederlagen beigefügt habe? Lewis überlegt kurz und meint dann: «Nein, ich glaube nicht, dass es schwieriger wird. Aber das hat nichts mit Valtteri zu tun. Das würde ich über jeden Gegner sagen. Bottas ist sicher besser vorbereitet als vor einem Jahr. Er kennt das Team nun durch und durch. Und er ist zum Schluss der Saison wirklich gut gefahren. Ich schätze ihn so stark ein wie alle Spitzenpiloten. Aber auch ich bin hervorragend vorbereitet.»

«Du musst immer daran glauben, dass du der Beste bist. Das ist bei Roger Federer auch nicht anders. Wenn er aufs Tennisfeld geht, dann ist er vom Gedanken beseelt, dass er seinen Gegner schlagen kann. Diese Winner-Mentalität haben Racer auch. Ich weiss: Wenn ich mein Bestes gebe, dann sollte ich keine Schwierigkeiten haben. Wenn ich fit bin und gesund und mental ausgeruht, dann kann ich jeden bezwingen. Daher verschwende ich auch keine Gedanken an allfällige Schwächen meiner Gegner. Ich konzentriere mich lieber auf meine Stärken.»

Barcelona-Test, kombinierte Zeitenliste (1. Woche)

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,333 (Do) Mittelhart
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:19,673 (Di) Weich
3. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:19,854 (Do) Hyperweich
4. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,976 (Di) Mittelhart
5. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,179 (Mo) Mittelhart
6. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-18-Ferrari, 1:20,317 (Do) Superweich
7. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,326 (Di) Mittelhart
8. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF71H, 1:20,506 (Mo) Weich
9. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:20,547 (Mo) Weich
10. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 1:20,929 (Do) Superweich
11. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:20,940 (Do) Mittelhart
12. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:21,142 (Do) Weich
13. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:21,318 (Di) Weich
14. Robert Kubica (PL), Williams FW41-Mercedes, 1:21,495 (Di) Weich
15. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:21,822 (Di) Weich
16. Esteban Ocon (F), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,841 (Di) Weich
17. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,973 (Do) Weich
18, Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, 1:22,371 (Mo) Weich
19. Romain Grosjean (F), Haas VF-18-Ferrari, 1:22,578 (Mo) Weich
20. Charles Leclerc (MC), Sauber C37-Ferrari, 1:22,721 (Di) Weich
21. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:23,408 (Mo) Weich
22. Nikita Mazepin (RU), Force India VJM11-Mercedes, 1:25,628 (Mo) Mittelhart

Barcelona-Test, Tag 4 (Donnerstag)

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,333 (69)
2. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:19,854 (110)
3. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:20,241 (120)
4. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-18-Ferrari, 1:20,317 (96)
5. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 1:20,929 (51)
6. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:20,940 (60)
7. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:21,142 (54)
8. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,973 (65)
9. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:22,058 (35)
10. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:22,134 (147)
11. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:22,507 (49)
12. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:22,789 (60)
13. Charles Leclerc (MC), Sauber C37-Ferrari, 1:22,808 (59)
14. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:23,825 (79)
15. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:31,979 (47)

Barcelona-Test, Tag 3 (Mittwoch)

1. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 2:18,545 min (11)
2. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, keine Zeit (2)
3. Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, keine Zeit (2)
4. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, keine Zeit (1)
5. Robert Kubica (PL), Williams FW41-Mercedes, keine Zeit (1)

Barcelona-Test, Tag 2 (Dienstag)

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:19,673 (98)
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,976 (94)
3. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:20,325 (37)
4. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,326 (67)
5. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:21,212 (65)
6. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:21,318 (82)
7. Robert Kubica (PL), Williams FW41-Mercedes, 1:21,495 (47)
8. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:21,822 (52)
9. Esteban Ocon (F), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,841 (79)
10. Charles Leclerc (MC), Sauber C37-Ferrari, 1:22,721 (81)
11. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-18-Ferrari, 1:22,727 (36)

Barcelona-Test, Tag 1 (Montag)

1. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,179 (103 Runden)
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:20,349 (58)
3. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF71H, 1:20,506 (80)
4. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:20,547 (73)
5. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 1:21,339 (47)
6. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:22,168 (26)
7. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:22,327 (25)
8. Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, 1:22,371 (93)
9. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:22,452 (46)
10. Romain Grosjean (F), Haas VF-18-Ferrari, 1:22,578 (55)
11. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:23,408 (63)
12. Nikita Mazepin (RU), Force India VJM11-Mercedes, 1:25,628 (22)
13. Sergey Sirotkin (RU), Williams FW41-Mercedes, 1:44,148 (23)

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